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Eric de Saventhem

Am 28. April 2005 starb Eric de Saventhem, der Gründer der internationalen UNA VOCE. Als solcher erwarb er sich große Verdienste um den Erhalt der überlieferten Liturgie. Zu seinem Tod schrieb Papst Benedikt XVI. an Schwester Isa Vermehren, die Schwester des Verstorbenen: “In der tragischen Verwirrnis der Kirche nach dem Konzil hat er mit allen Kräften darum gekämpft, daß der Glaube der Apostel in ihr lebendig bleibe und daß die Liturgie jener heilige Dienst bleiben könne, der sie ihrem Wesen nach sein muß. So dürfen wir ihn wirklich zu den Gerechten zählen, denen der Herr die Krone des Lebens schenken wird.”

Geboren wurde de Saventhem, ursprünglich Erich Vermehren, am 23. Dezember 1919 in Lübeck. 1938 konvertierte seine Schwester Isa zum katholischen Glauben, er selber folgte im darauffolgenden Jahr. Entscheidenden Anteil an seiner Konversion hatte Elisabeth Gräfin Plettenberg, einer entschiedenen Nazi-Gegnerin, deren Eltern heimlich die Enzyklika Mit brennender Sorge verbreiteten und deshalb von den Nazis inhaftiert wurden. 1941 heiratete er Elisabeth.

Bereits 1964 sahen Einzelne wie de Saventhem und der Norweger Borghild Krane voraus, welche traurige Entwicklung die Reformbemühungen um die Liturgie nehmen würden, und ergriffen die Initiative, die am 19. November 1964 zur Gründung der Stiftung UNA VOCE und am 8. Januar 1967 in Zürich zur formellen Gründung der internationalen Bewegung UNA VOCE zum Erhalt des Lateins und der überlieferten Liturgie, bestehend aus 20 nationalen Bewegungen, führte. Bis 1993 wurde die Bewegung von de Saventhem mit unermüdlicher Energie, großem Geschick und sauberer Argumentation geleitet. Sein Nachfolger wurde Michael Davies.

“Mit der Präzision des Juristen verband er eine überzeugende Eleganz und eine unermüdliche Schaffenskraft”, schrieb der Vizepräsident der französischen UNA VOCE, Jacques Dhaussy, in einem Nachruf über de Saventhem.

Nicht in allen Ländern konnte die UNA VOCE dieses Niveau halten. De Saventhem war davon überzeugt, dass die sogenannte tridentinische Messe nie rechtsgültig verboten worden war, und trat jahrelang mit guten Gründen für diese These ein. Eine erste inoffizielle Bestätigung fand sie 1986 durch eine von Johannes Paul II. einberufene neunköpfige Kardinalskommission, die zum Ergebnis kam, dass das Messbuch Pius V. nie abgeschafft worden sei und dass kein Bischof die Vollmacht habe, die Feier der hl. Messe nach diesem Messbuch zu verbieten. Es muss für de Saventhem eine posthume Genugtuung gewesen sei, als Papst Benedikt XVI. im Begleitbrief zu seinem Motu Proprio Summorum Pontificum vom 7. Juli 2007 genau diese Position bestätigte, indem er schrieb: “Was nun die Verwendung des Meßbuchs von 1962 als Forma extraordinaria der Meßliturgie angeht, so möchte ich darauf aufmerksam machen, daß dieses Missale nie rechtlich abrogiert wurde und insofern im Prinzip immer zugelassen blieb.” Und es gehört zur Ironie der UNA VOCE-Bewegung, dass der Papst genau deswegen in der letzten Ausgabe der deutschsprachigen UNA VOCE Korrespondenz von Dr. Rudolf Kaschewsky kritisiert wurde.


Franck Quoëx

Abbé Franck Quoëx wurde am am 21. Juni 1967 in Bonneville in Südostfrankreich, ca. 25 km südöstlich von Genf, geboren. 1986 trat er in Ecône ins Priesterseminar der Priesterbruderschaft St. Pius X. ein. 1989 schloß er sich dem Institut Christus König und Hoherpriester an und wurde am 24. Juni 1992 von Pietro Kardinal Palazzini (1912-2000) zum Priester geweiht. Am Angelicum in Rom setzte er sein Studium fort. 2001 promovierte er summa cum laude über das Thema Les actes extérieurs du culte dans l’histoire du salut, selon saint Thomas d’Aquin. Diese Arbeit wurde selbst von dem liturgisch anders orientierten, berühmten Liturgiewissenschaftler Dominikaner Pierre-Marie Gy OP (1922-2004) geschätzt.

2005 gründete er auf Anregung von Prof. Bruno Neveu (1936-2004) die Société Barbier de Montault, die sich der Erschließung des Werkes von Xavier Barbier de Montault (1830-1901) widmet. Er übersetzte eine Sammlung liturgischer Gedichte von Cristina Campo (1923-1977), die 2006 unter dem Titel Entre deux mondes. Poèmes liturgiques erschien.

Seinen priesterlichen Dienst versah er seit 2004 in Genf, Lausanne und Neuchâtel. Das Institut Christus König und Hoherpriester hatte er verlassen und sich in der Erzdiözese Vaduz inkardinieren lassen.

Am 2. Januar 2007 verstarb er an einem Krebsleiden. Im Informationsblatt der Priesterbruderschaft St. Petrus vom Februar 2007 schrieb P. Daniel Eichhorn FSSP über ihn:
“Ohne Zweifel durfte er weltweit als der derzeit wohl beste und kompetenteste Zeremoniar (Zeremonienmeister) des überlieferten römischen Ritus gelten. Häufig und souverän hat er Pontifikalämter und die Abschlußmessen der ‘Chartres- Wallfahrt’ in der gotischen Kathedrale geleitet. Daß dies aus der Haltung echter Frömmigkeit und innerer Teilnahme geschah, konnte gerade in seinen letzten Jahren nicht verborgen bleiben. Liturgie und Spiritualität bilden keine Gegensätze, wie manche zu glauben scheinen, sondern eine höhere, innere Einheit: Dafür war Abbé Quoëx ein lebendiges Beispiel. Weit davon entfernt, allein in liturgischen Dingen und Fragen aufzugehen, war er ein ‘geistlicher’ Geistlicher. Die Spiritualität seines Namenspatrons, des hl. Franz von Sales war ihm ein Anliegen. Wie dieser bedeutende Bischof von Genf war Quoëx nicht nur ein betont kultivierter Mensch, sondern auch ein begabter Theologe. Klein von Gestalt, war er mit großen Gaben des Geistes und der Menschlichkeit ausgestattet. Seine Doktorarbeit verfaßte er über die Sakramentenlehre des hl. Thomas von Aquin. Die Qualität seiner Arbeit über den italienischen Kirchenlehrer läßt sich daran ermessen, daß Abbé Quoëx einen theologischen Beitrag in der renommierten, der thomistischen Theologie verpflichteten Zeitschrift Revue thomiste publizierte. Gepaart mit bescheidener Zurückhaltung und diplomatischem Geschick, war er als hervorragender Prediger des Wortes Gottes bekannt. Während vieler Jahre hat er in Rom gelebt, gearbeitet und studiert. Nach seinem Wechsel vom Institut Christus König und Hoherpriester, wo er auch als Dozent für Liturgie wirkte, zur Erzdiözese Vaduz, war er vor allem in Genf und Lausanne tätig. Jahrelang war er geschätzter Liturgik-Professor in Wigratzbad. Einer seiner letzten Wünsche war, noch einmal in die geliebte ‘ewige Stadt’ zu reisen und ggf. dort zu sterben. Sein Gesundheitszustand aber ließ einen solchen Transport unmöglich erscheinen. Schließlich erlag er im Spital zu Lausanne seiner Krankheit. Die Priesterbruderschaft hat seine Beerdigung als levitiertes Amt ermöglicht, und in Wigratzbad wurde eine feierliche Requiemsmesse für den Verstorbenen dargebracht. Kurz vor seinem Tod äußerte er einigen unserer Priestern gegenüber seinen letzten Wunsch: Er wolle in Wohmbrechts beerdigt werden, um möglichst nahe bei Wigratzbad zu sein. Sein mündlich geäußerter Wille wurde leider vom Testamentsvollstrecker nicht beherzigt. Bitten wir den barmherzigen Vater darum, daß sein Diener von allen Makeln der Sünde gereinigt, bald in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen werden möge! Möge im Namen Jesu, dessen Name ‘Retter’ (vgl. Mt 1,21) bedeutet und auf den er seine Hoffnung setzte, seine Rettung sein! R.I.P.”


Der Theologe Wilhelm Schamoni

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