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Eine göttliche Erfindung

Eine Rezension von Carolin Holterhoff

Mit ihrem Buch Man and Woman. A Divine Invention („Mann und Frau. Eine Göttliche Erfindung“, erschienen 2010) hat die Philosophin Alice von Hildebrand nach The Privilege of Being a Woman (Vom Privileg eine Frau zu sein) ein weiteres Werk vorgelegt, das sich mit der Situation der Frau in der heutigen Zeit auseinandersetzt. Ihr Ziel ist es, wie sie selbst sagt, der Frau zu helfen, ihre von Gott vorgesehene Aufgabe wiederzuentdecken und derselben gerecht zu werden. Diese Aufgabe betrifft ihre Beziehung zum Mann und damit auch die Gesellschaft. Wenn man bedenkt, dass sich die Frau im Zuge der Emanzipation seit den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts und des um sich greifenden Feminismus selbst verwirklicht hat, ist es dringend geboten, dass sie sich jetzt endlich selbst wiederfindet.

In der Genesis steht, dass Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat. Er erschuf zuerst den Mann. Aber kein Tier – nicht einmal der intelligenteste Affe – war in Gottes Augen würdig, so von Hildebrand, dem Mann zur Seite gestellt zu werden. Deshalb erschuf er die Frau, die von Anfang an eine besondere Würde besitzt, da sie aus der Rippe des Mannes erschaffen wurde. Adams Reaktion auf seine Eva ist bekannt – er erkannte sie als zu ihm gehörig und ebenbürtig an. Diese Komplementarität von Mann und Frau ermöglicht es beiden, mit Hilfe ihrer Unterschiede (körperlich und psychisch) in Verbindung mit Gott neues Leben zu erschaffen.

Diese Harmonie im Paradies wurde grundlegend gestört, als Adam und Eva der Versuchung durch die Schlange erlagen und die Frucht des verbotenen Baums aßen. Mit dieser Ursünde trennten sie sich von Gott und wurden aus dem Paradies vertrieben. Der Punkt, der laut von Hildebrand häufig übersehen wird, ist, dass durch diese Trennung von Gott auch eine Trennung der Menschen untereinander erfolgt. Adam und Eva erkannten, dass sie nackt waren, versteckten sich voreinander und gaben sich gegenseitig die Schuld für die Sünde, denn, so von Hildebrand, die gemeinsame Sünde bedingt die Trennung der beiden Täter. Als Beispiel führt sie die freie Liebe an, die – obwohl sie angeblich zu einer engeren Nähe zwischen den beiden Partnern führt – sie voneinander trennt. Die freie Liebe respektiert die Gesetze Gottes nicht und damit wird auch der Partner nicht respektiert, sondern aus egoistischen Motiven benutzt. „The closest physical bond that can exist between human beings, to ´become one flesh´ instead becomes the key agent of their separation.“ („Die engste physische Verbundenheit, die zwischen Menschen bestehen kann, [nämlich] ´ein Fleisch zu werden´, wird stattdessen zur Hauptursache ihrer Trennung.“ (S. 6)). Die menschliche Sexualität, die dann nur noch der Befriedigung der eigenen sexuellen Gelüste dient, ist die Domäne, in der der Satan die leichtesten Siege erringt.

Aus dieser Zerbrochenheit erwächst die Gefahr, dass der Mann zu einem brutalen Frauenverachter wird; sie ist nur noch ein Sexobjekt, welches er benutzen und erniedrigen kann, wie es ihm gefällt. Die Frau wird im Gegenzug zu einer Verführerin, die mit den Männern spielt und für ihre Vorteile nutzt. Beide sind dann nur noch degenerierte Negative dessen, was Gott für sie vorgesehen hatte. Von Hildebrand warnt allerdings davor, diese Entartungen der beiden Geschlechter zu verallgemeinern. Weder der Mann noch die Frau schlechthin können so beschrieben werden.

Aber genau hier setzt die Lüge des Feminismus an. Der Mann per se wird als Unterdrücker der Frau gesehen, die sich deshalb vom Mann emanzipieren muss, um als der „bessere Mann“ die Herrschaft zu übernehmen. Wenn eine Frau sich benimmt wie ein Mann, wird dieser ihr allerdings nicht mit Respekt begegnen, sondern mit Verachtung, da sie keine Achtung vor sich selbst als Frau hat. Der Teufel führt Krieg gegen das Weibliche, um die Menschheit zu zerstören. Von Hildebrand zitiert hier Papst Benedikt XVI. (damals noch Kardinal Ratzinger), der bereits frühzeitig den Feminismus als die größte Gefahr für die Kirche bezeichnet hat, denn der Feminismus ist völlig konträr zum Femininen; er bezichtigt Gott der Ungerechtigkeit und fordert eine Gleichmacherei der Geschlechter, nicht aber die vorgesehene Gleichberechtigung.

Dieser Krieg ist besonders deutlich in der modernen Welt zu beobachten. Der Mann ist in seinem Denken abstrakter und kann sehr viel leichter seine Gefühle außen vor lassen; aus diesem Grunde hat er eine höhere Affinität zu Maschinen und Technik. Diese bestimmen die Welt von heute. Je mehr Technik entwickelt wird und unser Leben bestimmt, desto besser sei es für die Menschheit, wird uns heute vermittelt. Wenn zum Beispiel ein seelenloses Computerprogramm durch das Menü führt, ist ein lebendiger Servicemitarbeiter am Schalter nicht mehr nötig. Die Menschlichkeit geht dabei verloren. Die Akronyme im täglichen Sprachgebrauch sind ein weiteres Indiz dafür, denn Abkürzungen wie CIA, FBI oder AIDS sind abstrakte und bedeutungslose Buchstabenansammlungen. Das Feminine, also die Fähigkeit, die Wärme und das Lächeln in diese kalt gewordene Welt zu bringen, ist kaum mehr zu finden. Wie nötig hätte aber die Welt das Weibliche, das dafür sorgt, dass der Mensch Mensch bleibt, seinen Gefühlen Ausdruck verleiht und die Welt menschlich macht; denn die Frau ist es, die dem Mann dabei hilft, seine menschliche Seite zu entdecken und zu entwickeln und den Blick für das Übernatürliche zu bekommen.

Nur wenn Mann und Frau sich in ihrer Verschiedenheit ergänzen, können sie die Fülle des menschlichen Seins erreichen. Wie von Hildebrand schreibt, kann diese Erfindung wirklich nur göttlichen Ursprungs sein, denn ein Mensch wäre niemals auf diese Idee gekommen.

Das Leugnen dieser Komplementarität der Geschlechter führt dazu, dass der Mensch eine einseitige Beziehung mit der materiellen Welt eingeht, wobei diese ihm nicht wirklich etwas zurückgeben kann, und er verliert dadurch die Anbindung an die übernatürliche Welt und damit an Gott.

Leider folgen zu viele Frauen diesem falschen Weg und vermännlichen immer mehr. Damit soll nicht gesagt werden, dass sie nicht fähig wären, in sogenannten Männerberufen Leistung zu bringen, aber sie verlieren dabei das Wesentliche aus dem Blick, nämlich die Aufgabe, die Gott in erster Linie für sie vorgesehen hat: Frau und Mutter zu sein und ihrer Mission in der Heilsgeschichte gerecht zu werden.

Die Frau trägt von Anbeginn an ein Geheimnis in sich: In ihr entsteht neues Leben. Der Mann gibt zwar seinen Samen, aber mit der weiteren Entwicklung hat er nichts mehr zu tun. Stattdessen berührt Gott das Innerste der Frau und erschafft die Seele des Kindes, welches sich dann im Leib der Frau entwickelt. Dieses Geheimnis und die größere Nähe zu Gott sind laut von Hildebrand der Grund, warum die Frau in der Vergangenheit von der Gesellschaft härter bestraft und mehr verachtet worden ist als der Mann, wenn sie sich außerhalb der Ehe sexuell betätigte, da sie dann Gott auf eine Weise beleidigte und verletzte, wie es der Mann nicht vermag. Leider ist das Wissen um diesen Zusammenhang verloren gegangen.

Die Fruchtbarkeit der Frau ist aber nicht allein auf den biologischen Bereich beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf den geistigen. Der Mann erscheint aufgrund seiner Rationalität und seines Abstraktionsvermögens oft als vernünftiger, leidet dabei aber häufig an einer „Trockenheit des Geistes“. Die Frau aber ist mit ihrer größeren Emotionalität und ihrer größeren Empfänglichkeit für das Übernatürliche in der Lage, diese Wüste zu bewässern und zur Blüte zu bringen. Der Mann wäre in seiner Abstraktion und Rationalität verloren, hätte er nicht die Frau mit ihrer Liebe an seiner Seite, die ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholt und ihm dadurch die Möglichkeit gibt, Großes zu leisten. Viele große Männer konnten ihre Leistung in der Welt nur vollbringen, weil sie eine starke Frau an ihrer Seite hatten, die zwar nicht in der Öffentlichkeit stand, ihm aber den Rücken stärkte und seinen Blick weitete. Von Hildebrand zitiert den Dichter Roy Campbell, der in einem Brief an seine Frau Mary schrieb, dass er von ihr gelernt hatte, die Dinge anders zu betrachten, und er, wenn sie nicht bei ihm war, nicht die ganze Schönheit sehen konnte, da sie sie nicht teilen konnten.

Die Aufgabe der Frau ist im Grunde spirituell und religiös. Hier liegt ihre Stärke, denn sie soll den Mann und auch die Kinder zu Gott führen. Sie ist in der Lage, den Blick des Mannes für die Realität zu verändern und ihn menschlicher zu machen. Sie ist sozusagen die Seele in einer Beziehung und hilft dem Mann, seine Seele zu entwickeln.

Natürlich besteht die Gefahr, dass die Frau sich in ihrer Gefühlswelt verliert; deshalb braucht sie die Rationalität des Mannes, der sie in diesem Bereich vor Verirrungen bewahren sollte. Die Komplementarität der beiden Geschlechter beinhaltet also auch, sich gegenseitig vor den Gefahren zu bewahren, die die jeweiligen Eigenschaften für den einzelnen bedeuten können.

Aber, ergänzt von Hildebrand, nicht alle sind zur Ehe oder zu biologischer Mutterschaft berufen. Die geistige Mutterschaft ist eine andere Art von Mutterschaft, die aber nicht weniger wertvoll ist. Eine Nonne zum Beispiel wird keine eigenen Kinder haben, aber sie kann vielen Menschen dabei helfen, den richtigen Weg zu gehen, ebenso wie eine Frau, die keine eigenen Kinder hat, aber fremde Kinder annimmt und großzieht.

Welche Art von Mutterschaft auch immer für jede einzelne Frau vorgesehen ist, für alle Frauen gibt es nur ein Vorbild par excellence: Maria, die Mutter Jesu. Sie ist durch die Gnade Gottes der Prototyp der Frau. Sie vereint alle weiblichen Tugenden in sich, nach der die Frau streben sollte, wenn sie ihrer Natur und Aufgabe gerecht werden will.

Dieser Sichtweise steht die Forderung nach der Zulassung der Frauen zum Priesteramt entgegen. In modernistischen und feministischen Kreisen wird dieses Nein zum Frauen-Priestertum in der katholischen Kirche als demütigend für die Frau angesehen, da ihr die Gleichheit zum Mann versagt wird. Tatsächlich aber wird deutlich, dass eine völlig falsche Vorstellung von Gleichberechtigung vorliegt. Mutterschaft und Priesteramt sind verschieden, aber keines von beiden ist ein Job, den man einfach ausübt. Beides ist eine lebenslange Verpflichtung, die mit großer Verantwortung einhergeht. Die Mutterschaft ist ein Privileg, das aber verbunden ist mit Schmerzen, Leid und Sorgen. Auch das Priesteramt ist eine Ehre, die einigen Männern zuteil wird, aber auch sie ist verbunden mit Leid. Beides sind Kreuze, die zu tragen viel Kraft und Gottvertrauen erfordern. Deshalb, so von Hildebrand, sind sie mit Juwelen besetzte Kreuze, die nicht beide von einer Person allein getragen werden können. Sie stehen gleichwertig nebeneinander, sind aber nicht für beide Geschlechter von Gott vorgesehen. Dies zu fordern, bedeutet, sich dem Willen Gottes zu widersetzen und seine eigentliche Berufung zu verraten.

Alice von Hildebrand. Man and Woman. A Divine Invention. Sapientia Press of Ave Maria University. Ave Maria, Fl (2010)


Vom Privileg eine Frau zu sein


Frauenpriestertum. Warum nicht?

Die Theologin Nina-Sophie Heereman erklärt, warum Frauen nicht zu Priestern geweiht werden. Es ist eine der besten Erklärungen, die ich kenne.

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