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Vom Privileg eine Frau zu sein

Eine Rezension von Carolin Holterhoff

Alice von Hildebrand, The Privilege of Being a Woman, Sapientia Press, Ave Maria, Fl., 2002

Ein Buch mit dem Titel The Privilege of Being a Woman (dt. Vom Privileg eine Frau zu sein) mutet in der heutigen Zeit schon seltsam an. Schließlich ist das Frausein eine Zumutung, wenn man den gängigen ideologischen Strömungen glauben will. Besonders der Feminismus spielt dabei eine wichtige Rolle. Genau dort setzt die Philosophin Alice von Hildebrand an.

Zunächst wirft sie einen Blick auf die Behauptungen der Feministen, die ja der – immer noch von Männern dominierten – Gesellschaft vorwerfen, die Frau zu unterdrücken und zu diskriminieren. Alle großen Errungenschaften der Geschichte seien mit den Namen von Männern verbunden, sei es in der Naturwissenschaft, der Kunst, der Technik, der Architektur oder der Medizin. Das mag durchaus stimmen, aber es stellt sich die Frage, ob die Schlussfolgerung der Feministen richtig ist. Ihr Ziel ist es ja, die Frau dem Mann gleich zu stellen, die gleichen Maßstäbe an sie zu legen und überhaupt keinen Unterschied zwischen ihnen zu machen. Die weitere Konsequenz, nämlich die Gender-Ideologie lässt grüßen.

Alice von Hildebrand führt einige Thesen der bekannten Feministin Simone de Beauvoir an, die bei ihren Angriffen gegen die traditionelle Aufgabenverteilung gern auf die Bibel verweist, da dort ihrer Ansicht nach viele Beispiele für die Unterdrückung der Frau durch die Herrschaft des Mannes zu finden seien. So sagt sie, dass die Frau gemäß der Bibel weniger wert sei als der Mann, weil sie in der Schöpfungsgeschichte als Letzte geschaffen worden ist – und das auch noch aus der Rippe Adams. Zudem sieht sie in dem Fiat Mariens bei der Verkündigung eine Bestätigung der Unterdrückung der Frau. Das untermauert sie mit ihrer Behauptung, dass sich Maria nach der Geburt ihres Sohnes Jesus vor ihm niederkniete, um ihn anzubeten.

Von Hildebrand kontert diese beiden Aussagen mit reiner Logik. Wenn man sich die Schöpfungsgeschichte anschaut, kann man erkennen, dass sie hierarchisch aufgebaut ist: von anorganisch zu organisch, von Pflanzen zu Tieren und schließlich zum Menschen. Die Richtung ist also eindeutig aufsteigend; das müsste dann bedeuten, dass Eva – die erste Frau – das höchste Glied der Kette ist und damit über Adam – dem Mann - steht. Natürlich, so von Hildebrand weiter, soll das nicht heißen, dass die Frau mehr wert ist als der Mann; was sie sagen will, ist, dass die Argumentation de Beauvoirs genauso gut ins Gegenteil verkehrt werden kann und einer tieferen Betrachtung nicht standhält. Außerdem, fügt sie mit einem Augenzwinkern an, ist es doch schöner, aus einem menschlichen Körperteil geschaffen zu sein als aus Lehm.

Die zweite Behauptung de Beauvoirs ist schon deshalb falsch, weil im Lukasevangelium nichts davon steht, dass Maria vor ihrem Sohn niederkniete, um ihn anzubeten. Diese Feministin fälscht also den Text der Bibel, um gegen das Christentum zu agitieren. Von Hildebrand stellt klar, dass die Hirten – also Männer - kamen, um das Jesuskind auf Knien anzubeten. Abgesehen davon machen Knie keinen Unterschied zwischen männlich und weiblich.

Von Hildebrand kritisiert den Feminismus vor allem darin, dass dessen Sicht auf den oberflächlichen Anschein beschränkt ist und er damit die Unterdrückung der Frau an materiellen, vergänglichen Maßstäben in der Welt festmacht. Tatsächlich aber ist die wahre Bedeutung der Frau nur dann zu verstehen, wenn die übernatürliche Sicht hinzukommt. Und wenn die Bibel aus diesem Blickwinkel heraus gelesen wird, ist die Bedeutung der Frau sehr viel höher einzuordnen, als sich die Feministen das vorstellen können.

Um zu verstehen, warum die Frau in der Welt als weniger wert erachtet wird, ist es nötig, zur Ursünde von Adam und Eva zurückzugehen. Das Aufbegehren unserer Stammeltern gegen Gott basierte auf ihrem Wunsch Gott gleich zu sein, doch damit revoltierten sie im Grunde gegen ihre Existenz als Geschöpfe und gegen Gott als ihren Schöpfer. Von Hildebrand schreibt, dass Stolz, Ungehorsam und fehlende Ehrfurcht zu dieser Sünde führten; gleichzeitig war es aber auch eine metaphysische Revolte, die eine Umkehr der Werte zur Folge hatte. Das, was absolut ist – nämlich Gott und die Wahrheit – wird relativiert, und das, was relativ ist – z. B. Erfolg, Reichtum, Macht – wird absolut gesetzt. Genau das ist heute überall zu beobachten. Vergängliche Werte werden angebetet, während Gott negiert und die Wahrheit verbogen wird, wie es gerade von Vorteil ist.

Von Hildebrand schreibt, dass mit dem Kampf gegen Gott, den Adam und Eva begonnen hatten, ein weiterer Kampf seinen Anfang nahm. Leib und Seele des Menschen bildeten eine Einheit, wobei der Leib der Seele unterstellt war. Mit der Umkehr der Werte wurde die Harmonie der beiden gestört und der Leib begann ein Eigenleben, welches der Seele schadet. Damit, so von Hildebrand, kam die Lust in die Welt, die nur dem Eigennutz dient und nicht dem Willen Gottes entspricht; sie führt Krieg gegen die eheliche Liebe, die bis zu diesem Zeitpunkt das Fundament der Beziehung zwischen Mann und Frau gewesen war.

Die Frau war in dieser Entwicklung der große Verlierer. Zum einen, weil sie unstrittig dem Mann rein körperlich unterlegen ist und körperliche Stärke in einer Welt der verkehrten Werte als wertvoll angesehen wird. Zum anderen, weil die Strafe für die Sünde unserer Stammeltern unterschiedlich ausfiel. Während der Mann mit harter körperlicher Arbeit das Überleben sichern muss, ist die Frau gezwungen, die Schmerzen der Geburt zu ertragen. Der Mann kann also seine Strafe in dieser Welt in einen Vorteil verkehren, da das Ergebnis als Erfolg gewertet wird, während die Frau nur Schmerzen und Leid vorweisen kann. Sie ist schwach und unterlegen.

Wie soll das nun ein Privileg sein? Von Hildebrand argumentiert, dass die Frau im Plan Gottes eine herausragende Aufgabe hat, was in der Bibel immer wieder deutlich zum Ausdruck kommt. So kam durch ein einfaches Ja einer jungen Frau der Erlöser in die Welt; Frauen waren es, die ihn beim Kreuzweg begleiteten; der auferstandene Jesus erschien zuerst Maria Magdalena, nicht seinen Jüngern. Auch die Geburtsschmerzen werden als Vorahnung des Leidens Jesu Christi gesehen.

Es ist in der Psyche der Frau angelegt, dass sie emotionaler ist als der Mann; sie ist mehr auf die Menschen ausgerichtet, mehr dazu bereit, zu dienen (was eine Form der Liebe ist) und sich hinzugeben; sie ist auch empfänglicher dafür, Dinge wahrzunehmen und aufzunehmen. All das sind Eigenschaften, die in der heutigen Welt als Schwäche gesehen werden. Dabei kommt der Frau aufgrund eben dieser Eigenschaften die Aufgabe zu, den Mann zu führen, da dieser wegen seiner größeren Rationalität, seines Abstraktionsvermögens und seiner stärkeren Verhaftung in dieser Welt leicht den Zugang zum Übernatürlichen und damit zu Gott übersieht. Ihre vermeintliche Schwäche ist also durchaus eine Stärke, wenn sie diese „Schwäche" anerkennt und bereit ist, ihrer Berufung gerecht zu werden und den Willen Gottes zu erfüllen.

Aber die Frau ist nicht nur wegen ihrer größeren Empfänglichkeit für das Übernatürliche Gott näher als der Mann. In ihr vollzieht sich ein Geheimnis, welches der Mensch nie zu entschlüsseln vermag: die Entstehung eines neuen Lebens. Sicher, Mann und Frau sind daran beteiligt, aber erst bei der Verschmelzung von Samen und Eizelle berührt Gott die Frau im Inneren, wenn er die Seele des Kindes schafft. In ihr wächst das neue Leben heran; sie ist es, die einen kleinen Menschen mit einer unsterblichen Seele zur Welt bringt – eine große Leistung im Vergleich zu den von Männern geschaffenen, materiellen Werken, die eines Tages in Staub und Asche liegen werden, und die leider die einzigen Leistungen sind, die die Feministen zur Kenntnis nehmen.

Wegen dieser größeren Nähe zu Gott ist es so viel schlimmer, wenn die Frau ihre Berufung verrät. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Frau sich zu sehr in ihrer Gefühlswelt verliert oder wenn sie sich in sexueller Hinsicht genauso verantwortungslos verhält, wie der Mann es häufig tut, oder wenn sie - wie die Feministen es tun - den Mann zum Maß aller Dinge macht. Wenn das passiert, ist es aber nicht nur zu ihrem eigenen Schaden, sondern auch zum Schaden des Mannes, der Kinder und auch der ganzen Gesellschaft. Ein Volk, das seine Frauen nicht als Frauen achtet, hat keine Zukunft. Und wirklich geachtet wird eine Frau nur, wenn sie ihrer ureigensten, von Gott gewollten Aufgabe treu ist und sie erfüllt und nicht versucht, der bessere Mann zu sein. Denn das kann sie nicht. Ihr Versuch, wie der Mann zu sein, macht sie nur zu einer schlechten Karikatur eines Mannes. Mit dieser fehlgeleiteten Theorie sind die Feministen in eine Sackgasse geraten und schaden der Frau mehr als dass sie ihr helfen.

Nicht der Mann, so von Hildebrand, sondern Maria sollte ihr als Vorbild dienen. Denn Maria hat wie niemand sonst ihre Geschöpflichkeit anerkannt und sich ganz dem Willen Gottes unterstellt. Sie dient, und aus diesem Dienen, das Liebe ist, erträgt, erduldet und meistert sie alles. Denn die Liebe ist stärker als alles andere.
Vor diesem übernatürlichen Hintergrund ist es wirklich ein Privileg, eine Frau zu sein.


Johannes Paul II. über den Genius der Frau


Fehl am Platz

„Frauen müssen die Machtfrage stellen“, forderte 2019 Schwester Katharina Ganz. Das ist sehr direkt und ehrlich, sicher am Puls der Zeit, aber auch am Puls des Evangeliums? Wer ein Amt in der Kirche anstrebt, ganz gleich ob als Mann oder Frau, um Macht auszuüben, hat etwas missverstanden und ist definitiv fehl am Platz.

Aus: Bodo Windolf, Das Gegengift zum Synodalen Weg, in: Tagespost vom 30. November 2023, Seite 14. Es handelt sich um eine Besprechung des wichtigen Buches Christoph Binninger/Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz/Karl-Heinz Menke/Christoph Ohly (Hgg.), Unterscheidung der Geister. Klarstellungen zum Synodalen Weg. Regensburg 2023.

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