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Über den Priesterberuf

Von Heinrich Spaemann

I.

Jede rechte Berufswahl hat ihre Vorgeschichte. Wenn einer sich entschließt, Tischler oder Uhrmacher oder Arzt zu werden, so hat er vorher irgendwann und irgendwo einmal eine Begegnung gehabt mit dem Beruf seiner Wahl, und da ist jene Saite in ihm zum Klingen gekommen, die seine eigentliche ist. Der Mensch hat ja so viele Möglichkeiten. Wohl dem, der seine beste herausfindet und einmal auf der Saite spielen kann, auf der er am schönsten klingt. Da wird er auch am ehesten Gott und den Menschen zur Freude leben können.

Wir fragen nun: Was geht voraus, wenn ein Mensch Priester werden will? Es soll nicht von besonderen und außergewöhnlichen Berufsgnaden die Rede sein, sondern von solchen Begegnungen mit dem Priestertum, wie sie jedes Christenleben kennt, nur hinterlassen sie bei einigen durch Gottes Gnade eine so tiefe Spur, dass ein Beruf daraus wird. Unsere Überlegungen können also an eigene Erfahrung anknüpfen. Dabei wird vielleicht manches in Erinnerung kommen, was wir lange nicht bedacht haben. Und darum geht es uns.

II.

Die Vorgeschichte eines Priesterberufes reicht in der Regel bis in die frühen Kinderjahre. Das erste, was ein gläubiges Kind, längst bevor es den Katechismus kennt, vom Priestertum erfasst, ist die Zuordnung des Priesters zum Heiligtum. So wie es den Schmied von der Schmiede, den Lehrer vom Schulhaus und die Schwester vom Hospital her versteht, so den Priester vom Heiligtum her.

Dort, wo das Heilige geschieht, wo das ewige Licht brennt, wo die Menschen knieen und anbeten und das Heilig, Heilig, Heilig singen: dort ist der Priester zuhause. Von dorther kommt er und dorthin geht er, dorthin gehört er.

Wenn jemals in der Kindesseele ein ehrfürchtiges Staunen vor dem Priesterberuf erwacht und der Gedanke sich regt: Priester möchte ich auch einmal werden, dann ist hier seine erste tiefste Wurzel.

„Muss ich nicht sein in dem, was meines Vaters ist?“ Mit diesem Ausruf hat der zwölfjährige Jesus im Tempel ja zugleich das Sehnen aller erlösten Kindesseelen, in denen noch die Taufunschuld lebt und Macht hat, zum Ausdruck gebracht. Ja letztlich das Sehnen aller Menschen, die durch die Taufe bei Gott Heimat gefunden haben. Aber die Kindesseele ist ihrem Ursprung und darum ihrem Ziele noch so nahe. Darum spürt sie es so unmittelbar, was es um den Bereich des Heiligen ist, um das Vorbehaltene Gottes. Dort ist die Schönheit, die Freude. Dort immer sein zu dürfen, wie der Priester, ja als Priester — kann etwas Größeres gedacht werden?

Unter den Biblischen Geschichten aus dem Alten Testament gibt es eine, die Kinder besonders lieben: die von dem kleinen Samuel, der im Heiligtum beim Hohenpriester Heli aufwuchs und mit einem leinenen Schulterkleid umgürtet vor dem Herrn Dienst tat; des Nachts aber schlief er dort, wo die Bundeslade stand und wo die Gotteslampe brannte. Eines Nachts rief Gott ihn an: „Samuel, Samuel!“ Er rief: „Hier bin ich!“ und lief zu Heli, denn er meinte, dieser habe ihn gerufen. Und so geschah es dreimal, bis Heli erkannte, dass der Herr den Knaben rief, und ihn lehrte zu antworten: „Rede, Herr, dein Diener hört.“

Es erscheint Kindern nicht weiter wunderbar, dass Gott mit Samuel sprach, er befand sich ja im Heiligtum, ja er war dort regelrecht zuhause. Er schlief sogar dort, wo die Gotteslampe brannte.

Nichts geht Kindern leichter ein als die Wahrheit, dass das Heilige einen wirklichen Ort in der Welt hat. Ihr Glaube begreift darum auch spontan, dass die Nähe Gottes zu den Menschen, die in der Menschwerdung anbrach, nicht nur ein geschichtliches Ereignis vor fast zweitausend Jahren war, sondern dass in die Sakramente einging, was an Christus sichtbar gewesen ist. Und dass es darum auch weiterhin Priester gibt, Menschen, die im Heiligtum ihren Ort haben, die von Gott erwählt und gesalbt sind, in diese seine Nähe beständig einzugehen und von ihr auszugehen, da es ihr Amt ist, Gott den Menschen nahezubringen, nicht nur dem Geiste, sondern auch dem Fleische nach, das Er aus Maria der Jungfrau angenommen hat.

Der Priester ist in dem, was Gottes ist. — Das also ist das erste, was das Kind von ihm versteht, und was das Priestertum, so dürfen wir wohl sagen, ehrwürdig macht bei allen Menschen, in denen der Sinn für Gott und für die ewigen Dinge nicht ganz erloschen ist. Der Priester ist nach der Begriffsbestimmung des Hebräerbriefes „für die Menschen aufgestellt in ihren Anliegen bei Gott“. Nicht menschlichen und vergänglichen Dingen, sondern göttlichen und ewigen ist er zugeordnet. Das unterscheidet ihn von allen anderen Berufen. Und insoweit die Menschen und Völker noch ein Gespür dafür haben, dass ihre Angelegenheiten bei Gott von allen die wichtigsten sind, da gibt es auch etwas von jener Verehrung des Priestertums, die schon in der Kindesseele erwacht.

III.

Tiefer, inniger und eigentlicher wird die Begegnung eines jungen Lebens mit dem Priester aber erst, wenn sein erwachendes Bewusstsein das Leben der Kirche mitzuleben beginnt, sein Glaube sich entfaltet. Der Priester tritt nun mehr und mehr in sein eigenes Leben und Bewusstsein ein: er segnet es, er sagt ihm Gottes Wort, er reinigt es von Sünden, er spendet ihm den Leib des Herrn. Da erfährt und erlebt es nun mit Herz und Sinn die Wahrheit, dass der Priester der Ausspender der Erlösungsschätze ist, der Hausverwalter Gottes, dass er an Jesu Statt seines Amtes waltet. Wenn das gläubige Kind jetzt einen Priester sieht, dann denkt es ohne weiteres an den Heiland, die beiden sind ein Begriff, es läuft zu ihm hin, wie das Kind zum Vater, zur Mutter, legt seine kleine Hand in die seine und ist glücklich an seiner Seite; denn es liebt den Priester, es weiß noch, was so viele Erwachsene vergessen haben: Du, Priester meines Gottes, hast mich zum Kinde Gottes gemacht, du hast mir den Himmel geöffnet, du hast mir die Sünden nachgelassen, du machst, dass Jesus auf dem Altare gegenwärtig wird, du reichst mir den Leib des Herrn. Ohne dich wäre der Altar umsonst da, ohne dich wäre der Tabernakel leer, ohne dich gäbe es kein Ewiges Licht und keinen Osterjubel.

Kinder trennen beim Priester nicht zwischen Amt und Person, wie es der verborgene Unglaube tut, um sich den Zeugen der kommenden Welt möglichst vom Leibe zu halten. Darum begreifen sie noch, was ein Priester ist. Natürlich nicht, wie man sonst Dinge begreift. Denn der Priester ist ein Geheimnis der Erlösung, ein Geheimnis des Glaubens, und dazu eines, das mit allen Glaubensgeheimnissen unlösbar zusammenhängt. Und das begreift der am meisten, der den größten Glauben hat. Immerhin, dieser Brunnen ist so tief, dass kein Geschöpf ihn ausloten kann. Dieses Geheimnis ist so groß, dass keiner es ganz begreifen kann. Der Priester kann sich nicht einmal selbst begreifen. Könnte er es — ein Wort des Pfarrers von Ars: — „er würde auf der Stelle sterben, nicht vor Schrecken, sondern vor Liebe“.

Wenn ein junges Leben Jesus liebgewonnen und die Wahrheit in sich aufgenommen hat: der Priester steht an Jesu Statt, er schenkt uns Jesus —‚ dann ist jene Offenheit des Herzens da, jenes „Rede, Herr, dein Diener hört“ des kleinen Samuel, in das Gottes Stimme vernehmlich hineinsprechen kann; Gott kann in das junge Erdreich das Samenkorn der Berufung senken. Freilich, ob dieses Samenkorn dann aufgehen und sich entfalten kann, das hängt wesentlich mit davon ab, ob es daheim im Elternhaus ein entsprechendes Klima findet. Wenn dort die Dornen und Disteln der Weltlichkeit wuchern, die Sorgen und Genüsse dieses Lebens den ersten Platz im Herzen einnehmen und das Reich Gottes in die Peripherie der bloßen Sonntagspflichterfüllung und des Tischgebetes abgedrängt ist, dann wird die Gottessaat allmählich verkümmern und ersticken, sofern nicht Wunder der Gnade geschehen. „Es gibt auch eine Ausweisung des Priesters ohne Gewaltanwendung, nämlich dadurch, dass ein Klima entsteht, in dem Priesterberufe einfach nicht mehr gedeihen können“ (Bischof Michael Keller). Hier liegt unsere Verantwortung.

IV.

Der Entscheidung für den Beruf des Priesters geht in der Regel noch eine dritte Begegnung mit dem Priestertum vorauf. Der junge Christ kommt in die Jahre, wo er seiner selbst mächtig werden will. Überkommenes und Übernommenes drängt danach, eigener geistiger Besitz zu werden, manches davon gerät in die Anfechtung und muss sich gegenüber der zunehmenden Fülle des Wissens und Erkennens behaupten. Zugleich tun die lockenden Weiten der Welt sich auf, die versucherischen Mächte werden stärker, der Mensch hat zu ringen, dass in dem wechselnden Vielerlei der Welt das Herz dort verankert bleibt, wo die wahren Freuden sind. Jetzt kommt alles darauf an, dass der Glaube neu und tiefer zu eigen gewonnen wird.

In diesen entscheidenden Jahren geht es dem jungen Menschen mehr und mehr um zwei Dinge: um die Freude und um die Wahrheit. Zur selben Zeit, wo der Mensch sich mit allen Sinnen den Herrlichkeiten der Welt öffnet, erwacht in ihm auch die Freude des Geistes an der Wahrheit. Das Leben lockt, dass es gelebt werde, aber zugleich drängt auch alles danach, dass der Sinn des Lebens gefunden und gesichert wird, die Zukunft hängt daran, die Hoffnung, die Existenz. Der Durst nach Wahrheit ist im reifenden und reifen Menschen nicht weniger tief und unbändig wie der nach Freude, im Grunde ist es ein Verlangen, wie ja die Wahrheit und die wahre Freude auch aus einer Quelle strömen.

Und nun ist es das Werk der Gnade, wenn der suchende Geist, das dürstende Herz mehr und mehr erfahren und unterscheiden, wo sie die wahre Sättigung finden, jene, die nicht schließlich Überdruss, sondern nur immer neues Verlangen erzeugt und aus dem neuen Verlangen wieder zu neuer Freude führt. Jetzt, da sie neu gesucht, da um sie gerungen wird, offenbart die göttliche Wahrheit ihre alles erhellende Leuchtkraft, und Räume tun sich auf, so weit, so hoch, so tief, dass die erkennende Seele an keine Grenzen mehr kommt. Die Stunde schlägt, wo das Evangelium als jene kostbare Perle entdeckt wird, um derentwillen einer alles daran gibt, dass er sie besitze.

In dieser entscheidenden Zeit tritt auch das Priestertum für den Menschen noch einmal in ein neues Licht. Der Priester wird als Zeuge der Wahrheit erlebt und gesehen. Das Evangelium, das Wort der Wahrheit, die frei macht — Gott hat es in seinen Mund gelegt, damit es rette und selig mache alle, die daran glauben. Und Gott hat ihn dazu bestellt, die Lüge zu entlarven, das Unrecht zu bannen. Aber auch Barmherzigkeit zu üben und zu lehren. Denn „Mitarbeiter der Freude“ ist der Priester, nach dem schönen Wort des heiligen Paulus [2. Kor. 1,24], wenn er wieder den Weg zur wahren Freude bahnt, wenn er aus der Verstrickung in Irrtum und Sünde rettet und vor ihr bewahrt, wenn er nicht verurteilt, sondern losspricht, wenn er das geknickte Rohr nicht zerbricht, sondern wieder aufrichtet, den glimmenden Docht nicht löscht, sondern zu neuer Glut entfacht, und wenn er immer wieder in den Sakramenten die Quellen der wahren Freude zum Strömen bringt, wie Moses, der für die Israeliten in der Wüste das Wasser aus dem Felsen schlug. Denn die heiligen und herrlichen, die stillen und friedengebenden Gewalten, die vom Worte Gottes und vom Altar ausgehen, sie gehen über ihn.

Es sind diese beiden Aspekte des Priestertums, die in den Jahren der Entscheidung nicht selten stärkste Bedeutung bekommen und oft ausschlaggebend werden für die Wahl des Priesterberufes. Dann entschließt sich ein Mensch zur Theologie, weil er ein Zeuge der Wahrheit werden will, weil er von dem Wasser getrunken hat, das Christus ihm gab, und es wurde in ihm zu einer Quelle, die überströmen und weiterströmen will, hin zum ewigen Leben für viele. Denn „wer an mich glaubt, Ströme lebendigen Wassers werden aus ihm hervorgehen“ [Jo 7,38].

Und er wird Theologe, weil die Liebe Christi ihn drängt, der göttlichen Freude in dieser armen Welt zu dienen und so dem kommenden Äon den Weg bereiten zu helfen.

Bei der Berufswahl scheiden sich die Geister nicht nur unter den Menschen, sondern oft auch erst im Herzen eines Menschen. Wohl jenen hochgemuten Seelen, die dann begreifen, dass es nicht so wichtig ist, was einer für sich erreicht, was er einmal verdienen und was er gelten wird, sondern dass es letztlich nur darauf ankommt, was einer für andere tut! So viel aber ist sicher, dass man in keinem Beruf so viel für andere und zur Freude anderer tun kann, wie in dem des Priesters.

Wundern wir uns nicht, dass ein Mensch, der durch Gottes Gnade so gesonnen ist „wie Christus Jesus auch war“, um des Priesterberufes willen sein ganzes Ja auch zum Zölibat sagt. Weiß er denn, so fragt man, was er damit aufgibt — wie viel reiche Erfüllung, die das Leben für ihn bereit hielt? Er braucht es nicht zu wissen mit jenem Wissen, das erst die Erfahrung gibt, denn er ist mit seinem Herzen aus der Peripherie bereits in die Mitte gelangt, an das Herz des Herrn; er braucht die Peripherie nicht mehr, aber sie braucht ihn, wie die Welt das Licht braucht. „Ihr seid das Licht der Welt“, spricht Christus zu seinen Priestern. Er ist vom Lauf des Flusses an die Quelle gekommen, er gehört der kommenden Welt, mit Gottes Gnade wird er dort einwurzeln, um ihr Zeuge zu sein, wie der Baum, „der gepflanzt ist an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zur rechten Zeit, und alles, was er macht, gerät wohl“ [Ps. 1].

V.

Von drei Stufen der Begegnung mit dem Priestertum haben wir gesprochen: Wie der Priester erfahren wird in seiner Zuordnung zum Heiligtum, sodann als Ausspender der Heilsymsterien, und endlich als Zeuge der Wahrheit und als Wegbereiter der kommenden Welt.

Und nun bleibt noch eines zu sagen: Wenn es geschieht, dass in solchen Begegnungen der lebendige Gott die Seele eines jungen Menschen, die Seele einer Gemeinde anrührt und bleibend ergreift, dann hat zumeist auch der persönliche Wandel eines Priesters daran entscheidenden Anteil gehabt.

Dem frommen Priester, dem Beter vor allem gibt Gott die Macht der Erweckung. Bei ihm ist das Amt auch zutiefst in sein Wesen eingegangen. Der Priester lebt so nah bei Gott. Die göttlichen Dinge sind sein Anteil, sein Lebensinhalt. Da muss um ihn auch der Hauch von Gottes Nähe sein, der Duft der Frömmigkeit. Das ist das erstwichtige und vielleicht das wirksamste Zeugnis für die Wahrheit, der er dient. Ein verborgenes Zeugnis freilich, und doch nicht verborgen für das gläubige Volk. Ja eines, das es erwartet von einem Menschen, dem der Leib Christi anvertraut ist, der mit seinem Herrn so häufig und so zart verkehrt, wie es sonst nur der Gottesmutter gegeben war. Und ob es nicht darum auch erwartet, dass ihn mit ihr, mit Maria, ein ganz besonderes Band der Liebe verbindet? Besteht doch „eine wahre und tiefe Ähnlichkeit zwischen den Beziehungen des Priesters zu Christus und denen Mariens zu ihrem göttlichen Sohn“ [Pius XI.].

Und des selbstlosen Priesters bedient sich Gott als Wegbereiter seiner Gnade. Eines, der die Seelen sucht, nicht zeitlichen Gewinn. Der Gottes Ehre im Auge hat, nicht die eigene. Dem Christi Siegeslauf am Herzen liegt, nicht seine eigene Laufbahn. Ein Priester von solcher Art kann eine Spur im Herzen der Gemeinde werden, die Geschlechter überdauert, die so leicht nichts verweht, auch Stürme der Verfolgung nicht. Und einem solchen Priester werden auch andere folgen. Wer im Bunde ist mit Gott, hat immer Nachkommen.

VI.

Es gibt Interessen Jesu, die zu teilen jeder Christ verpflichtet ist, die Zukunft der Christenheit und unsere eigene hängt daran, eines davon sind Priesterberufe. Nach Jesu Weisung sollen wir um solche Berufe beten, aber auch sonst die Voraussetzungen schaffen helfen, dass es sie gebe [Lk 10,1-9]. Denn Arbeiter in Gottes Ernte müssen wir alle sein, wenn anders wir selber Ernte werden wollen — so oder so, als Priester oder als priesterliches Volk, das in den geweihten Priestern „seine Freude und seine Krone“ sieht, wie jener in den Gläubigen die seine [Phil 4,1]. Auf die Sicht kommt alles an. Allgemein schon gilt: Was aus einem Menschen wird, das hängt mit davon ab, wie ich ihn sehe. Der Glaube aber, der aus Gott ist, hat noch eine ganz eigene Kraft, alle guten Möglichkeiten zu wecken und zu Entfaltung zu bringen. Je gläubiger und vertrauender wir den Priester sehen, desto sicherer werden wir gute Priester haben.


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