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Wurzeln

Von P. Engelbert Recktenwald

Im Evangelium heißt es einmal, daß “sie keine Wurzeln in sich haben” (Mk 4,17). Die Rede ist von jenen, die das Wort Gottes anhören und es sogleich mit Freuden aufnehmen, dann aber Anstoß nehmen und zu Fall kommen, wenn Bedrängnis oder Verfolgung hereinbricht. Mit der Rede von den Wurzeln stellt der Herr uns ein Ideal vor Augen, das zu heutigen Idealen im Widerspruch steht: Wer Wurzeln hat, kann sich nicht fortbewegen. Ein Fortschritt ist unmöglich. Oder sagen wir besser: ein Fortschritt in einem bestimmten Sinn, nämlich ein solcher, bei dem man sich immer mehr vom Ausgangspunkt entfernt. Heute ist in der Kirche ein solcher Begriff von “Fortschritt” weit verbreitet. Das zeigt sich an der Abneigung, die man der Vergangenheit entgegenbringt und allem, was daran erinnert: den “verstaubten” Dogmen, den “überholten” Frömmigkeitsformen wie Sakramentsandachten, der “alten” Liturgie. Bei den Modernisten bedeutet Fortschritt, sich vom früheren Glauben und dem, was ihn ausdrückt, zu entfernen, um sich dem wechselnden Zeitgeist und seinen Ideen zu nähern. Das widerspricht dem, was der Herr von uns verlangt. Wurzeln sind ein Bild der Beständigkeit und der Treue. Glauben bedeutet, das Wort Gottes anzunehmen und ihm die Treue zu halten. Und dann ist auch ein Fortschritt im biblischen Sinne möglich, der aber ganz anders aussieht als der eben erwähnte. Hier bedeutet Fortschritt Wachstum. Die Pflanze wächst und wächst, und je mehr sie wächst, um so tiefer reichen die Wurzeln ins Erdreich.

Ja, mit einer Pflanze vergleicht uns der Herr, nicht mit einem Rennwagen! Die Pflanze bleibt immer an derselben Stelle. So sollen wir immer in demselben einen Glauben verwurzelt bleiben. Aber wir sollen wachsen im Glauben: unser Glaube soll immer tiefer werden, immer stärker, immer erleuchteter. Es bleibt immer dasselbe Wort des Herrn (“Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen” Mt 24,35), in dem wir verwurzelt sein sollen und von dem wir uns nie entfernen dürfen. Aber es soll immer wieder neue Früchte in uns hervorbringen. Das gilt für die Entwicklung im Kleinen wie im Großen, d.h. für unsere persönliche wie für die der ganzen Kirche, dem Reiche Gottes. Denken wir nur an das Senfkorn, mit dem der Herr das Himmelreich vergleicht: Es “schießt empor und wird größer als alle Gartengewächse. Es treibt so große Zweige, daß die Vögel des Himmels in seinem Schatten wohnen können” (Mk 4,32).

Die Wurzeln sind für die Ernährung der Pflanze wichtig. Das Wort Gottes ist die Nahrung unserer Seele. Es soll unseren Verstand erleuchten, unser Denken leiten, unser Leben prägen. Je tiefer unsere Wurzeln reichen, um so kraftvoller werden wir vom Worte genährt; um so mehr werden wir mit ihm eins, so daß selbst Bedrängnis und Verfolgung uns nicht mehr von ihm trennen können. Das Wort Gottes muß gewissermaßen ein Teil von uns selber werden. “Lieber sterben, als den Glauben verraten!” muß die selbstverständliche Losung unseres Lebens sein. Wenn dies der Fall ist, dann können wir auch Früchte bringen, d.h. nicht nur Glaubende sein, sondern Zeugen des Glaubens, nicht nur Erleuchtete, sondern Lichtspender. Wir sind dann einer der vielen Zweige, die mithelfen, möglichst vielen Vögeln Wohnung im Baum der Kirche zu gewähren.

Wir sehen also, wie sich Verwurzelung und wahrer Fortschritt, Treue und Wachstum gegenseitig bedingen. Treue und Beständigkeit sind nicht etwas Totes. Denn das Wort Gottes, mit dem sie es zu tun haben, ist etwas in sich Lebendiges. Die Entwurzelung ist es, die den Tod bringt. Die Entwurzelung der letzten Jahrzehnte brachte den Niedergang kirchlichen Lebens. Darüber kann auch hektische Betriebsamkeit nicht hinwegtäuschen. Es heißt in unserer Markusstelle: “Sie haben keine Wurzeln in sich, sondern sind unbeständig.” Das lateinische Wort für “unbeständig” lautet temporales, d.h. zeitlich, vergänglich. Das Wort “Tempo” kommt daher. Das Tempo, mit dem man hektisch und traditionsvergessen nach immer wieder Neuem sucht, ist ein verräterisches Zeichen für den Tod, den man im eigenen Herzen trägt. Die tief verwurzelte Pflanze, die in ruhigem, stetigem Wachstum ihre Arme nach oben dem Licht entgegenstreckt, ist dagegen ein Bild der Ewigkeit. Nur wenn wir Wurzeln fassen im Worte Gottes, werden wir ewig leben. “Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben” (Joh 3,36).

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Synodaler Kolonialismus

Wer das für übertrieben hält, möge sich im Videoangebot der Synodalen Versammlungen den Vertreter der afrikanischen Katholiken herbeiscrollen. In großer Nonchalance und Gemütsruhe bekundete er, dass Afrika all das für Mumpitz hält und in Treue zur Schrift und Tradition die Lehre der Kirche nicht zu ändern bereit ist. Und deswegen alles vom Tisch gehört, was nicht im Katechismus verbrieft ist. Dass man sich nichts vormachen solle: der Versuch, die Lehre der Kirche zu vernichten, werde im weltkirchlichen Kontext allein an Afrika scheitern! Schockstarre im Kochkessel. Und am Ende die unverhohlen kolonialistische Bevormundungshaltung der Synodalen: Man spürte hier eine Ungleichzeitigkeit in den Auffassungen. Mit anderen Worten: Wir werden Euch (Vorsicht, „N-Wort“!) noch zivilisieren und dem deutschen Wesen anschlussfähig machen.

Aus: Guido Rodheudt, Hochdruckgaren, Corrigenda vom 12. März 2023.

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