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Göttliches und Menschliches in der Kirche

Von Prof. Dr. Arnold Rademacher

Arnold Rademacher war von 1912 bis 1939 Inhaber des Lehrstuhls für Apologetik bzw. Fundamentaltheologie der Universität Bonn und in dieser Eigenschaft unmittelbarer Vorgänger von Albert Lang (1939-1959) und Vorvorgänger von Joseph Ratzinger (1959-1963). Die Abhandlung Göttliches und Menschliches in der Kirche erschien 1922 in der Paderborner Zeitschrift Das heilige Feuer und wurde wieder abgedruckt in Arnold Rademacher, Vernünftiger Glaube. Altes und Neues zu religiösen Zeitfragen, Freiburg im Breisgau 1923, S. 1 bis 13.

Die Kirche ist ein Abbild ihres gottmenschlichen Stifters nicht nur in dem natürlichen Sinne, wie jede Institution die Eigenart, gleichsam die Seele, ihres Urhebers an sich trägt und vererbt: sein Geist lebt, leidet, kämpft, siegt und triumphiert in der Kirche fort. Wie Jesus der sichtbar und greifbar gewordene Gott ist, so ist die Kirche der sichtbar und greifbar bleibende Christus. Paulus stellt die Gemeinschaft Christi mit seiner Kirche als „Leib Christi“ vor; mit sichtlicher Liebe verweilt er bei diesem Bilde und verfolgt es in seinen verschiedenen Anwendungen auf die Schicksale des Reiches Gottes. Jesus wohnt in geistiger Weise, aber leibhaftig, in den Gläubigen als seinen Gliedern und wirkt durch sie. Aber seine Wirksamkeit hat ihre Grenzen an der noch nicht völlig vergotteten Menschennatur. Durch den Eintritt in die mystische Gemeinschaft des Leibes Christi hört der Mensch nicht auf, Mensch zu sein. Die Gnade hebt die Natur nicht auf. Die Freiheit der Kinder Gottes bleibt fehlbar auch in der Kirche. Aufgabe der Kirche ist es freilich, ihre Glieder zur vollen Freiheit der Kinder Gottes, d. h. in jenen Zustand überzuführen, wo das Gottgemäße ihnen zur zweiten Natur geworden sein wird. Aus der Verschiedenartigkeit dieses Christusgeistes und des Substrates, dessen Form er werden will, folgt jene Doppelnatur der Kirche, vermöge deren sie eine empirische und eine transzendentale Seite hat, und aus den Reibungen zwischen dem informierenden Prinzip und dem noch ungefügen Stoff erwachsen die zeitgeschichtlichen Mängel der empirischen Kirche gegenüber der Reinheit ihrer transzendentalen Idee als der Gemeinschaft der in der Freiheit der Gotteskindschaft vollendeten Menschen. Die Kirche ist ständig auf dem Wege zur Verwirklichung dieser Idee.

1. Die Kirche ist also eine göttlich-menschliche Institution. Das göttliche Element hat die immanente Tendenz, immer mehr in der Kirche sich durchzusetzen, und das menschliche Element die Aufgabe, sich vom Göttlichen immer mehr durchleuchten, durchherrschen und erheben zu lassen, bis das menschliche durch das göttliche Prinzip verklärt ist, ein Prozeß, der ohne das Eingreifen der Gottheit erst in der Unendlichkeit sich erfüllen könnte. Die empirische Kirche wird daher in allen ihren Erscheinungen und zu allen Zeiten die Züge sowohl des Göttlichen als des Menschlichen an sich tragen, wie das Kind die Züge des Vaters und der Mutter trägt. Gefordert kann nur und muß freilich auch werden, daß in jedem möglichen Stadium ihrer Entwicklung das Göttliche hinter dem Menschlichen so deutlich durchscheint, daß ihr metaphysisches Wesen als göttliche Realität dem gläubigen Auge erkennbar bleibt. Zur rechten Würdigung des Wesens der Kirche ist es daher notwendig, sie weder allein von der einen noch allein von der andern Seite, sondern von beiden Seiten zu betrachten, wie auch Jesus von beiden Seiten gesehen sein will, von der Seite des Glaubens als der göttliche Christus und von der Seite des Erkennens als der menschliche Jesus.

In dieser Eigenartigkeit innerer organischer Verbindung des Göttlichen und Menschlichen in der Kirche liegt ihr geheimnisvoller Charakter. Die Kirche vereinigt in sich Rationales und Überrationales, Empirisches und Transzendentales, Diesseitiges und Jenseitiges, Zeitliches und Ewiges, Relatives und Absolutes, Fehlbares und Unfehlbares, kurz Natürliches und Übernatürliches in ihrer geschichtlichen Entwicklung und Ausbreitung, ihrem Recht und ihren Erziehungsmitteln, ihren Kulturleistungen und ihrer Propaganda. In vielen ihrer Einrichtungen und äußern Lebensbedingungen tritt die eine, in ihrer Gnade und Wahrheit und ihrer mystischen Verbindung mit Jesus Christus die andere Seite hervor. „Man könnte versucht sein“, sagt Scheeben „das Wesen der Kirche nach Analogie anderer Gesellschaften unter den Menschen aufzufassen und den wesentlichen Unterschied von diesen nur darein zu setzen, daß sie eine religiöse und von Gott gestiftete Gemeinschaft sei. Beides ist sie ohne Zweifel, aber damit allein wäre sie nichts besonders Erhabenes und für die Vernunft Unbegreifliches. Wie sich die Menschen zu andern Zwecken zusammentun, so können sie sich auch zur gemeinschaftlichen Religionsubung miteinander vereinigen; darin liegt nichts Übernatürliches. Ja Gott selbst kann durch eine positive Einrichtung die Bildung einer solchen Gesellschaft anordnen, ihr Gesetze geben, ihr besondere Rechte und Privilegien verleihen, die Menschen auf dieselbe verpflichten und sie für ihre religiösen Bedürfnisse an diese Gesellschaft verweisen, wie dies im Alten Bunde durch die mosaischen Institutionen geschehen ist.... Der Glaube zeigt uns in ihr unendlich mehr. Im Glauben erkennen wir die Kirche als eine Anstalt, die ... nicht bloß von Gott oder von einem göttlichen Gesandten gestiftet und legitimiert, sondern auf den Gottmenschen gebaut, ihm eingegliedert, zu seiner Höhe emporgehoben, von seiner göttlichen Würde und Kraft getragen und erfüllt ist. Sie ist der Leib des Gottmenschen, in welchem alle, die in ihn eintreten, zu Gliedern des Gottmenschen werden, um, in ihm und durch ihn aneinander gekettet, an dem göttlichen Leben und der göttlichen Herrlichkeit ihres Hauptes Anteil zu haben. Dem Glauben ist endlich die Kirche nicht bloß eine Dienerin Gottes oder des Gottmenschen, die bloß einen gewissen Verkehr Gottes mit den Menschen vermitteln soll: sie ist als der mystische Leib Christi zugleich seine wahre Braut, die, von seiner göttlichen Kraft befruchtet, ihm und seinem himmlischen Vater himmlische Kinder gebären, diese Kinder mit der Substanz und dem Lichte ihres Bräutigams nähren und sie über die ganze geschaffene Natur hinaus in den Schoß seines himmlischen Vaters hinaufführen soll. Kurz, die Kirche ist die innigste und realste Gemeinschaft der Menschen mit dem Gottmenschen, wie sie in der Eucharistie ihren höchsten und vollendetsten Ausdruck erhält” (Die Mysterien des Christentums, nach Wesen, Bedeutung und Zusammenhang dargestellt, 3. Auflage, Freiburg 1912, Herder).

Insbesondere ist die Kirche eine zugleich sichtbare und unsichtbare Gemeinschaft. Sichtbar nicht bloß materiell in ihren Mitgliedern, geist-leiblichen Menschen, sondern auch formell in ihrer Organisation und in ihren Gesetzen. Sie hat immer, wenn sie von sich selbst spricht, diese Doppelseitigkeit hervorgehoben. Das Sichtbare und das Unsichtbare sind zwei Seiten an derselben Sache, aber nicht so, daß das Unsichtbare das eigentliche Wesen der Kirche, das andere aber nur eine Zufälligkeit ausmachte. Die Sichtbarkeit gehört mit zum Wesen. Darum kann die Kirche auch als sichtbare Gemeinschaft niemals untergehen Demgemaß ist auch eine doppelte Betrachtungsweise der Kirche moglich, eine rein historische und eine dogmatische. Die erstere schließt die letztere methodisch aus, während die letztere die erstere auch methodisch einschließen kann, so wie das Übernatürliche das Natürliche einschließt. Die erstere Betrachtungsweise ist statthaft, so lange sie nicht die Eigenart des Lebendigen verneint. Daher hat auch die Kirche in der päpstlichen Kundgebung „Sacrorum Antistitum“ vom 1. September 1910 sich verwahrt gegen die Zerlegung der Persönlichkeit des christlichen Gelehrten in den Gläubigen und in den Historiker und die Ansicht zurückgewiesen, „daß der Gelehrte, welcher geschichtlich-theologische Fragen behandelt, zuerst sich von allen Voraussetzungen frei machen müsse, sei es hinsichtlich des übernatürlichen Ursprungs der katholischen Tradition, sei es hinsichtlich des von Gott versprochenen Beistandes zur Erhaltung eines jeden Teiles der geoffenbarten Wahrheit”. In diesem Doppelcharakter, den man eine “complexio oppositorum” nennen mag, liegt ein wesenhafter Unterschied des katholischen Kirchenbegriffes vom rationalistischen So wenig der Mensch ein Geist ist, der nur zufällig und künstlich, vielleicht unnatürlich, an einen Körper gebunden ist, sondern vielmehr ein geist-leibliches Wesen, das aus seinen beiden konsubstantialen Bestandteilen als ein Neues, vom Geist wie vom Körper Verschiedenes erwächst, so ist auch die Kirche nicht eine Gemeinschaft von Heiligen oder Vollkommenen oder Prädestinierten, die nur von Gott gekannt wird, sondern wesensmäßig eine menschlich sichtbare Gesellschaft. So beredt auch der reformatorische Kirchenbegriff seine Geistigkeit und Innerlichkeit gegenüber der nicht immer vermiedenen Gefahr der Vermenschlichung und Veräußerlichung innerhalb der katholischen Kirche rühmen mag, so wenig kann er sich auf das Bedürfnis der menschlichen Natur berufen, die eben eine psychophysische und nicht eine rein geistige ist. Während daher die katholische Kirche grundsätzlich die Innerlichkeit des Protestantismus besitzt — mag sie auch nicht in allen ihren Gliedern sie vollkommen verwirklichen — und daher von diesem ein neues Wesenselement nicht empfangen kann, müßte der letztere, um sich dem Katholizismus zu nähern, von ihr ein neues Wesenselement, das der Sichtbarkeit, annehmen, um dem vollen Kirchenbegriff zu genügen. Der Protestant kann für seine Kirche jegliche Unvollkommenheit und jeglichen Abfall von der Idee bestreiten, weil die Idee in ihrer Reinheit vor Gott steht, während der Katholik sich alle die Vorwürfe gefallen lassen muß, welche aus der Vergröberung des Sichtbaren und Menschlichen in seiner Kirche erhoben werden. Er weiß apriorisch, daß solche Unvollkommenheiten ihr jederzeit anhaften werden und müssen, weil sie notwendig mit der Mangelhaftigkeit des Materials, aus dem sie erbaut ist, gegeben sind. Das ist auch einer der Gründe, weshalb so wenige durch die äußere Erscheinung der Kirche zum Glauben an sie bewogen werden: der Blick prallt auf die Außenseite des Reiches Gottes auf und dringt nicht durch sie hindurch zu dem andern, ebenso wesenhaften Bestandteil, der seine Seele ausmacht. In Zeiten, wo die Form sich über Gebühr vordrängt und allzu dicht den Inhalt umhüllt und verdunkelt, ist dieses Missverstehen der Kirche naturgemäß um so häufiger und entschuldbarer.

Durch den Hinweis auf das transzendentale Element in der Kirche kann allein der berühmte Einwand von D. F. Strauß entkräftet werden, die Seligkeit des Menschen könne unmöglich an der Anerkenntnis zufälliger geschichtlicher Tatsachen hangen, über welche unter Tausenden kaum einer sich ein begründetes Urteil zu bilden imstande sei, sondern müsse vielmehr auf der Anerkenntnis notwendiger Vernunftwahrheiten gegründet werden, die jeder in sich selbst finden könne. Der Einwand ist nur widerlegbar eben durch den Hinweis auf das allein im Glauben voll erfaßbare mystische Element in der Kirche. Vermöge dessen nämlich ist die Offenbarung nicht bloß eine geschichtlich vergangene, sondern eine immerfort sich auswirkende und daher jedermann gegenwärtige und zugängliche Tatsache: die Kirche ist der fortlebende Christus. Die Offenbarung ist einer „Vernunftreligion“ weder entgegengesetzt, noch mit ihr identisch, sondern kommt allen gesunden Strömungen der menschlichen Seele entgegen, und eine auf Vernunfterkenntnis beruhende natürliche Religion — dieselbe ist freilich nur eine Fiktion — findet in der geoffenbarten ihre Vollendung und die Erfüllung ihres eigenen Wesens, so wie die Natur in der Gnade sich vollendet.

Das volle Bürgerrecht in der Kirche besitzen nur diejenigen, welche im lebendigen Glaubens- und Liebesleben sich von ihrem Geiste durchdringen lassen, aber auch ihrer äußern Gemeinschaft eingegliedert sind durch das bewußte Bekenntnis zu ihr. Sie gehören zur Seele wie zum Leibe der Kirche. Durch die eine Seite ihres Wesens umfaßt die Kirche alle diejenigen, welche vom Geiste Gottes geleitet sind, und kann so ihre Pforten so weit öffnen, daß sie alle einläßt, die guten Willen haben; nach der andern Seite aber verengert sie sich und zählt nur solche zu ihren Bekennern, die auch bewußt ihrer äußern Gemeinschaft sich eingegliedert haben, zählt sie allerdings auch dann noch zu ihren Kindern, wenn sie der Seele nach sich ihr entfremdet haben, da sie ja doch die Anlage und Möglichkeit der Wiedererweckung bewahren. Ihr Hochziel ist die Harmonie von Leib und Seele in einem doppelten Sinn, einmal in dem Sinn, daß die seelische Gemeinschaft sich auch zur äußern Liebesgemeinschaft entfalte und die Lebensbewegungen ihres äußern Verbandes der natürliche Ausdruck der innern Seelengemeinschaft in Gott und Christus werden, dann aber auch in dem Sinn, daß sie hofft und dahin strebt, in einem Schafstall und unter einem Hirten die gesamte Menschheit zur katholischen Einheit des Reiches Gottes auf Erden zu verbinden. Wenn das lebendige Glied der Kirche sich katholisch nennt, so wird durch dieses Wort in ihm immerdar die Hoffnung auf die Erfüllung der Idee der Kirche als der weltumspannenden übernationalen und alle beseligenden Gemeinschaft der Heiligen wachgerufen: Diese Zuversicht tröstet ihn hinweg über so manche zeitgeschichtlichen Verdunkelungen der Idee, die doch eines Tages alle Widerstände des Menschlichen mit ihrer göttlichen Kraft überwinden werde.

2. Als göttlich-menschliches Institut trägt die Kirche die Male des Göttlichen wie des Menschlichen immer und notwendig an sich. Wie das Kunstwerk dem betrachtenden Geist die Idee des Meisters gegenständlich macht und für die Sinne auch die Eigensart des Stoffes, aus dem es geworden, und selbst Spuren des Werkzeugs, das den Stoff geformt hat, bewahrt, so trägt auch die Kirche die Züge der Gottheit an sich, von der sie erdacht und belebt wird, aber auch die Wesensbestimmungen des harten oder weichen, trägen oder elastischen Menschenmaterials, aus dem sie gebildet ist. Wie aber das Leben als höhere Seinsform das Stoffliche beherrschen soll und schließlich auch trotz aller Widerstände der Beharrungsgesetze beherrschen wird, so soll und wird auch in der Kirche das göttliche Element immer sichtbarer hervortreten und zuletzt den Stoff verklären und vergeistigen. Ein unscheinbares Lebewesen in Gestalt einer Spore erklärt dem felsigen Urgebirge den Krieg, saugt sich an ihm fest und ist gewiß — man lasse ihm nur Zeit —‚ die tote Masse durch Verwandlung in lebende Substanz zu überwinden und so zu ihrem eigenen Besten in eine höhere Daseinsform überzuführen.

Das göttliche Lebensprinzip in der Kirche ist der überlegene und formgebende Lebensgrund der religiösen Gemeinschaft. Aus diesem Lebensgrund schöpft die Kirche ihre unverwüstliche Lebenskraft. Sie kann in einem Menschen, in einer Gesellschaftsschicht, in einem Lande völlig versinken wie das Leben, wenn es keine günstigen Lebensbedingungen vorfindet, sich in den undifferenzierten Zustand, aus dem es gekommen, zurückzieht, aber dann nur, um auf das Hervortreten der Bedingungen zu warten, welche ihr gestatten, wieder aus der Verborgenheit hervorzubrechen und sich der Seelen zu bemächtigen. Die Kirche kann als Geistesmacht nie im Stoffe untergehen. Sie kann nie aufgelöst werden in irgend einen der andern Lebenswerte, sei es Kultur oder Bildung oder Sittlichkeit oder Zivilisation oder Wirtschaft. Weder werden die Pforten der Hölle sie überwinden, noch wird sie jemals in sich selbst zu Grunde gehen oder an Altersschwäche sterben. Der Geist kann als solcher nicht erkranken, wenn auch der Stoff, auf dessen Mitwirkung als Bedingung seiner normalen Wirksamkeit er angewiesen ist, erkrankt und durch falsche Wegezeichen den Geist irreführt.

Daher auch die sooft begegnende Enttäuschung der Widersacher, die die Lebenskraft der Kirche unterschätzten und unterschätzen mußten, weil sie das innere Lebens- und Kraftprinzip nicht kannten, das eben nur im Glauben geschaut werden kann. Daher aber auch die Liebe aller Guten zu ihrer Kirche, die Zuversicht und das Gefühl der Geborgenheit in ihrem Schoße bei denen, die hellsichtig genug sind, um im Glauben die Idee der Kirche in ihrer Reinheit und Heiligkeit zu sehen, trotz der unvermeidlichen Mängel ihrer empirischen Erscheinung. Sie gründet diese Zuversicht nicht etwa nur auf die Verheißungen ihres Stifters, sondern auf die innere Natur ihres gottlichen Lebensgrundes, der, weil göttlich, auch gesund und triebkräftig ist. Sie mögen selbst leiden an der Kirche, aber sie lieben sie dennoch und nur um so mehr, je tiefer sie den Abstand zwischen Ideal und Leben in ihren Gliedern, in sich selbst und andern, sich auftun sehen. Daher auch die imponierende Unbeugsamkeit der Kirche in Verfolgungen, mögen sie in Gestalt blutiger Unterdrückung oder von Ausnahmegesetzen oder eines feindlichen Zeitgeistes auftreten. Daher endlich auch ihre Hoffnungsfreudigkeit in der Missionsarbeit, mit der sie immer neue Versuche macht, den Samen der Lehre auszustreuen; auch wenn dieser Same in Strömen von Blut erstickt zu sein scheint, läßt er immer wieder neues Leben aufsprießen. Die Kirche weiß, daß sie länger lebt als ihre Widersacher. Hieraus schöpft sie die sichere 0rientierung in allen Zeitströmungen, weil sie für Ewigkeiten gebaut ist. Sie verschmäht es, durch schwächliche Kompromisse Augenblickserfolge zu erzielen. Die Kirche kann warten und ist sicher, daß sie alle beerben wird. So auch erklärt es sich, daß die Kirche gegenüber den mannigfach aufgetretenen Unionsbestrebungen, wie denen der Griechen oder des Hugo Grotius, des Leibniz, des Spinoza, der Oxford-Bewegung, eine Gelassenheit bekundet hat, welche an Gleichgültigkeit und Verkennung ihrer eigenen Interessen grenzt. Vielen aufrichtigen und innerlichen Katholiken liegt eine Art von Abneigung gegen jede bewußte Propaganda bei Andersdenkenden im Blute, so daß ihnen oft von diesen, besonders von Konvertiten, der Vorwurf gemacht wird, sie träten nicht genug für die Sache Gottes und der Kirche ein. In Wirklichkeit liegt dieser Zurückhaltung die instinktive Erkenntnis zu Grunde, daß religiöse Eroberungen weniger durch Überredung als durch die innere Kraft der Gnade gemacht werden, welche von religiösen Persönlichkeiten unbewußt und ungewollt ausstrahlen.

Bei allen Umwälzungen in den staatlichen und gesellschaftlichen Gebilden ist doch die Kirche sich wesensgleich geblieben. Wohl gehen auch an ihr die Wellen des nach Autonomie drängenden Geisteslebens nicht spurlos vorüber; aber sie wird doch nicht von ihrem immanenten Lebensgrund abgedrängt, der eben ein göttlicher und daher auch wahrhaft menschenmäßiger ist. In ihrer konservativen Zurückhaltung gegen noch so bestechende Neuerungen, wie es die modernistische Denkrichtung war, liegt ein Ausdruck der Zielsicherheit ihrer innern Entwicklung, mit der sie alles Fremde abstößt, wenn es auch noch so viele wertvolle und ihrem eigenen Wesen verwandte Bestandteile in sich birgt. Wenn die Bewegung verrauscht ist, wird sie mit der gleichen Sicherheit, mit der sie das Ganze abgestoßen hat, die brauchbaren Teile an sich ziehen und sie sich einverleiben.

Infolgedessen ist auch die Beschäftigung mit der Geschichte der Kirche keine Gefahr für denjenigen, der den geheimnisvollen Charakter des Wesens der Kirche würdigt und nicht rein rationalistisch und mit ungläubigem Auge an sie herantritt, wie sie umgekehrt denjenigen erkälten und zum Abfall bringen kann, der ihn nicht erschaut oder bewußt ausschaltet. Darum braucht eine einsichtige Apologetik nicht darauf auszugehen, an der Kirche alles Menschliche wegzuwaschen. Abgesehen von der Unwahrhaftigkeit eines solchen Standpunkts sprechen auch pädagogische Bedenken, die auf der Hand liegen, gegen eine allzu aufdringliche Apologie ihrer Kulturleistungen und gegen eine allzu beredte Verteidigung ihrer Schwächen. Die Kirche hat eine solche Empfehlung und Verteidigung nicht nötig. Es wäre Mangel an Glauben an die Kraft des göttlichen Prinzips in der Kirche, zu denken, sie bedürfe unaufrichtiger Überredung und Beschönigung, um sie.als schön erscheinen zu lassen: die ganze Schönheit der Königstochter ist von innen, und diese innere Schönheit teilt sich von selbst auch ihrer äußern Erscheinung mit, trotz aller Makeln und Runzeln, um mit St. Paulus (Eph 5,27) zu reden, die in ihrem menschlichen Antlitz etwa sichtbar sind.

Das menschliche Element in der Kirche wird zum Prinzip einer äußern und innern Entwicklung. Vermöge dieses Entwicklungsprinzips verfügt der kirchliche Organismus nach der menschlichen Seite über eine unbegrenzte Entwicklungsmöglichkeit. Die Geschichte in ihrer idealen Gestalt wäre die Darstellung des göttlichen Heilsplanes im Verlaufe des Menschheitslebens. Nur Gott könnte sie schreiben, der den ganzen reichen Strom der Entwicklung in einem einzigen Akte und in einem einzigen Bilde erschaut. Wir können nur im Glauben zurückschauend den Spuren Gottes nachgehen oder vorausschauend und ahnend nach den Gesetzen des uns zugänglichen Stückes den Ablauf des unbekannten zukünftigen zu berechnen versuchen. Es ist daher Mangel an Glauben sowohl an die Kraft des Göttlichen als auch an die Gottnatur des Menschlichen, wenn an der Langsamkeit dieser Entwicklung in der Kirche Anstoß genommen wird, die nach so vielen hundert Jahren noch so weit davon entfernt sei, die Senfstaude zu werden, in der die Vögel des Himmels wohnen, oder der Sauerteig, der die Masse der Menschennatur durchsäuert. Schnell und langsam sind relative Begriffe. Wir haben keinen Zeitmaßstab, nach dem wir das Wirken Gottes wie der Menschennatur innerhalb der Schöpfung zu bemessen imstande wären. Nur wer die Zahl anbetet und auf die materielle Zugehörigkeit zum äußern leiblichen Organismus der Kirche sieht, kann verkennen, welch ein Reichtum an Ideen und Lebenswerten die katholische Kirche der Welt vermittelt hat und ständig vermittelt. Erst in einer von christlichen Gedanken vollkommen unberührten oder entfremdeten Gesellschaft ließe sich sichtbar vergleichsweise feststellen, bis zu welchem Grade auch das abseits von der Kirche flutende moderne Kulturleben tatsächlich von der Kirche lebt.

Die Kirche selbst ist ein Ideal, d.h. sie ist nie vollkommen verwirklicht, sondern strebt jener Seinsform der Menschheit entgegen, wie sie sich in den Gedanken des Schöpfer- und Vater-Gottes von Ewigkeit her darstellt. Von außen gesehen, ist das Streben nach diesem Ideal eine fortschreitende Reinigung, Erneuerung und Verinnerlichung im Geiste des Heilandswortes von der Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit. Insofern besteht ein ständiger Kampf zwischen der reinen Idee und der Grobheit materieller menschlicher Verhältnisse, und dieser Kampf ist geradezu als ein teleologisches Prinzip im Dienste der Aufwärtsentwicklung der Kirche in der Richtung ihrer reinen Idee zu erkennen. Bloß dies ist das Wahre an der Kantischen Kirchenauffassung und seiner berühmt gewordenen Definition der Kirchengeschichte als der „Erzählung von dem beständigen Kampf zwischen dem gottesdienstlichen und dem moralischen Religionsglauben“ (Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft 3. Stück, Abt. 2, Ausgabe von Karl Kehrbach, Leipzig, Reclam, 133): nur verfährt Kant unpsychologisch genug, das Physische an der Kirche nicht zu seinem vollen Rechte kommen zu lassen und den Menschen als ein reines Geistwesen vorauszusetzen, das nur zufällig und unglücklicherweise an den stofflichen Leib gebunden ist. Der Mensch ist kein reiner Geist und wird daher für alle Zeiten auch der statutarischen Gesetze und des „Hofdienstes“ bedürfen, bis daß der Geist den Stoff vollkommen beherrscht und durchgeistigt haben wird. In jedem Entwicklungsstadium ist also die Religion in ihrer Gestalt als Kirche auf die Kultusform angewiesen,. und wenn sie ihr nicht von oben gegeben wäre, würde sie solche sich selbst schaffen müssen. Das Ideal der Kirche liegt keineswegs in ihrer Urgestalt, im Embryonalzustande, sondern vielmehr in dem Zustande des ausgewachsenen und fruchtbar werdenden Organismus, der ins Unendliche wächst.

Die Entwicklungsfaktoren in der Kirche sind auf der einen Seite der menschliche Geist, der philosophisch-theologische Logos und Eros, welche sich immer mehr der Wirklichkeit zu bemächtigen suchen und erst in einem unendlichen Schauen, Lieben und Genießen zur Ruhe kommen, so wie die religiösen Besitztümer selbst, welche wie die Jahresringe an den Bäumen stets wieder die Unterlage für weitere Fortschritte im Reiche der Wahrheit, der Liebe und des Lebens bilden, auf der andern Seite aber der Geist Jesu Christi, welcher sich in den Geistern der Menschen immer mehr auswirkt, alle Beziehungen des Menschen ergreift und veredelt und nicht ruht, bis er das wahre Menschenwesen, so wie es im Gedanken Gottes lebt, im „Vollalter Jesu Christi“ erfüllt hat. Ein Vergleich zwischen dem apostolischen Symbolum und den großen Werken der Theologenschulen oder zwischen den einfachen Formen einer altchristlichen Agape und der monumentalen Liturgie eines feierlichen Pontifikalamtes zeigen die Anfangspunkte und die bisherigen Höhepunkte einer solchen Entwicklung. Diese Entwicklung auch des Menschlichen in der Kirche kann nicht auf einen falschen Weg abgedrängt werden, so daß sie zu einer Fehlentwicklung würde. Um des göttlichen Elementes willen wird die Kirche ihr Ziel, die Vergöttlichung der Welt, mit unfehlbarer Sicherheit, trotz der Fehlbarkeit der menschlichen Freiheit, welche zur Mitschöpferin an dem Bau der Gottesstadt berufen ist, endlich erreichen. Die Kirche ist eine „Keimzelle der Weltvergöttlichung“ (vgl. André Hans, Die Kirche als Keimzelle der Weltvergöttlichung. Ein Ordnungsbauriß im Lichte biologischer Betrachtung, Leipzig 1921, Vier-Quellen-Verlag).

Daher gibt es auch zu keiner Zeit eine vollkommene und endgültige Formulierung ihres Wesens. Da die Kirche ihrer innersten Natur nach ein Geheimnis erster Ordnung ist, so muß die Theologie grundsätzlich auf eine ihr Wesen adäquat ausdrückende Begriffsbestimmung verzichten und sich mit mehr oder weniger der unnahbaren Wirklichkeit nahekommenden Analogien begnügen. Gott allein kennt ihr wahres Wesen, der sie gegründet hat. Es gab Zeiten, wo die Bekenner der Kirche überhaupt nicht das Bedürfnis empfanden, ihr Wesen zu definieren, und das waren die glorreichsten Zeiten ihrer Geschichte, wo das Leben so stark pulsierte, daß man nicht nach Wesensdefinitionen zu fragen brauchte. Wenn Thomas von Kempen recht hat mit seiner feinen Bemerkung, es sei ihm „ungleich lieber, Reue und Leid im zerschlagenen Herzen zu empfinden, als aus dem Kopfe eine schulgerechte Erklärung davon geben zu können“ (Nachfolge Christi 1, 1), dann läßt sich auch von der Kirche sagen, daß die Lebensgemeinschaft zwischen dem erhöhten Christus und seinen geheiligten Gliedern das beste Kennzeichen der wahren und vollen Zugehörigkeit zu Leib und Seele der Kirche ausmacht. Jedes lebendige Glied der Kirche fördert durch Verwirklichung seiner Bestimmung als Gotteskind am besten das Wachstum des mystischen Leibes Christi in der Gemeinschaft der Heiligen.


Die Kirche als Mutter

Ein weiteres beliebtes Thema der Ekklesiologie des Augustinus war das über die Kirche als Mutter und Lehrerin. Darüber schrieb Augustinus viele Seiten, die von tiefgründiger Gelehrsamkeit erfüllt sind und die Herzen tief bewegen, weil er an das Thema sowohl mit der persönlichen Erfahrung des Bekehrten wie mit dem gelehrten Wissen des Theologen herantrat. Auf dem Weg seiner Rückkehr zum Glauben traf er die Kirche nicht mehr als im Gegensatz zu Christus stehend an, wie man es ihm glauben gemacht hatte, sondern als Kirche, die Christus offenbar machte, als “wahre und eigentliche Mutter der Christen”, Garantin der geoffenbarten Wahrheit. Die Kirche ist Mutter, die die Christen gebiert: “Zwei haben uns zum Tod hervorgebracht, zwei haben uns zum Leben hervorgebracht. Die Eltern, die uns zum Tod geboren haben, sind Adam und Eva; die Eltern, die uns zum Leben hervorgebracht haben, sind Christus und die Kirche” (Serm. 22,10). Die Kirche ist die Mutter, die um derer willen leidet, die sich von der Gerechtigkeit lossagen, vor allem aber um derer willen, die ihre Einheit verletzen; sie ist die Taube, die ruft und klagt, damit alle unter ihre Flügel zurückkehren oder sich nähern; sie ist die Offenbarmachung der universalen Vaterschaft Gottes durch die Liebe, die “für die einen zärtlich, für andere streng ist; niemandem ist sie Feind, allen Mutter” (De catech. rud. 15,23).

Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Augustinum Hipponensem vom 28. August 1986 zum 1600. Jahrestag der Bekehrung des hl. Augustinus.


Liebt die Kirche!

Liebe junge Freunde, erlaubt mir, euch als Nachfolger des Petrus dazu aufzufordern, diesen Glauben, der seit den Aposteln an uns weitergegeben worden ist, zu festigen und Christus, den Sohn Gottes, in das Zentrum eures Lebens zu stellen. Laßt mich aber euch auch daran erinnern, daß Jesus im Glauben nachfolgen heißt, in der Gemeinschaft der Kirche mit ihm zu gehen. Man kann Jesus nicht allein folgen. Wer der Versuchung nachgibt, „auf seine eigene Weise“ Jesus zu folgen oder den Glauben entsprechend der in der Gesellschaft vorherrschenden individualistischen Auffassung zu leben, läuft Gefahr, Jesus Christus niemals zu begegnen oder letztlich einem Zerrbild von ihm zu folgen.
Glauben haben heißt, daß du dich auf den Glauben deiner Brüder stützt, und dein Glaube ist Stütze für den Glauben der anderen. Ich bitte euch, liebe Freunde: Liebt die Kirche, die euch zum Glauben geboren hat, die euch geholfen hat, Christus besser kennenzulernen, die euch die Schönheit seiner Liebe entdecken ließ.

Aus der Predigt Papst Benedikts XVI. am 21. August 2011 beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags auf dem Madrider Flugplatz Cuatro Vientos. Am Abend zuvor hatte der Papst die Jugend der Welt dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Den Weihetext findet man nicht auf der Homepage des Vatikans!


Wenn zwei das Gleiche sagen

Sagt der Papst: Geistliche sollten zölibatär leben, heißt es: „Mittelalter!“ und „Menschenverachtung!“. Sagt der Dalai Lama das Gleiche (und er sagt das Gleiche), wird er als Retter der Zivilisation gefeiert. Sagt der Papst: Kein Sex außerhalb einer festen Verbindung von Mann und Frau, heißt es: „Lustfeindlichkeit!“ und „Homophobie!“. Sagt der Dalai Lama das Gleiche (und er sagt das Gleiche), wird er als Retter der „wahren Liebe“ gefeiert. Ist der Papst gegen Abtreibung, unterdrückt er Frauen, ist der Dalai Lama gegen Abtreibung, stärkt er die Rechte indischer Mädchen.

Josef Bordat über die antikirchlichen und aufklärungsresistenten Vorurteilsstrukturen in der deutschen Öffentlichkeit, auf seinem Blog am 11. Dezember 2012


Ungerecht und ärgerlich

Ich habe viel über die Einnahmen der Kirche gelesen, aber so gut wie nie habe ich Hinweise gefunden über das, was die Kirche mit diesen Einnahmen anfängt und leistet. So entsteht leicht der Verdacht, wir würden diesen „Reichtum" anhäufen und darauf sitzen bleiben. Dass man auf den konkreten Umgang der Kirche mit diesen Einnahmen gar nicht zurückkommt, ist für das, was die Kirche seit bald zwei Jahrtausenden bis heute tut, ungerecht und ärgerlich. Dabei sind die notwendigen Daten seit Jahrzehnten für die allermeisten Diözesen relativ leicht zugänglich.

Kardinal Karl Lehmann am 29. Oktober 2013 auf der Homepage des Bistums Mainz


Verschiedene Motive

Wenn Kirchengegner eine arme Kirche fordern, tun sie es, um die Kirche zu schwächen. Wenn Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus eine arme Kirche fordern, tun sie es, um die Kirche geistlich zu stärken. Wenn Kirchenkritiker wie Carsten Frerk den Reichtum der Kirche anprangern, dann, weil sie den Einfluss der Kirche in der Welt zurückdrängen wollen. Wenn der Papst einen zu großen Reichtum der Kirche beklagt, dann, weil er den Einfluss der Welt auf die Kirche verringern will. Die Kirchengegner wollen eine Entkirchlichung der Welt, die Päpste eine Entweltlichung der Kirche.


Kirche als Wunscherfüller

Die katholische Kirche ist kein Supermarkt. Sie wird und darf nie die “Wünsche der Kunden” erfüllen. Unsere katholische Kirche fordert den Respekt vor allen Menschen - und zugleich den Respekt vor unserem Herrn und dem, der uns erschaffen hat! Wer danach trachtet, die Wünsche der “Kunden” zu erfüllen, läuft in die Irre! Die heilige Kirche verlangt von den Gläubigen etwas: Armut, Gehorsam unter dem Willen Gottes, Ausrichtung auf sein Reich, Bereitschaft, die Armen und Nicht-Gläubigen zu ihm zu führen.

Aus: Msgr. Joachim Schroedel, Kirche und Kirchen..., in: Vatican-Magazin Juni/Juli 2018, S. 64


Die Identität der Kirche

Jesus hat die katholische Kirche begründet, es ist seine Kirche. Und die ist zurzeit in großer Unordnung. Die Kirche hatte immer Probleme, von Anfang an. Aber wie Stevie Wonder bei der Beerdigung von Aretha Franklin gesagt hat: „Only Love will save us.“ (engl. „Nur die Liebe wird uns retten“, Anm. d. Red.) Nur die Liebe macht die Kirche zu dem, was sie eigentlich sein soll. Denn sie gießt Liebe aus. Das ist ihre Mission, ihre Identität, ihre Realität. Jesus hat die Kirche gegründet und Jesus ist Gott und Gott ist Liebe.

Der Franziskaner Stan Fortuna im Interview mit der Tagespost, Ausgabe vom 10. Januar 2019.


Der mündige Christ und die Kirche

Mein Podcast zu einem aktuellen Thema.


Johann Adam Möhler: Der katholische Begriff der Kirche

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