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Demagogische Mission

Von P. Engelbert Recktenwald

Die Theologieprofessorin Ursula Nothelle-Wildfeuer kritisiert ein Missionsverständnis, das es nicht bei der Taufe allein als Voraussetzung des Christseins belässt, sondern auch ein Glaubens- und Bekehrungserlebnis erreichen will. Im Mission Manifest, an dem sie kein gutes Haar lässt, heißt es nämlich: “Es ist nicht mehr genug, katholisch sozialisiert zu sein. Die Kirche muss wieder wollen, dass Menschen ihr Leben durch eine klare Entscheidung Jesus Christus übergeben.” Diesem Missionsverständnis macht sie den Vorwurf, “ein Elitechristentum” aufzumachen und jene auszuschließen, “die noch auf der Suche sind und zweifeln.”

Sie scheint zu verkennen, dass es ja gerade darum geht, eben diesen Suchenden zu helfen, Jesus, das “Brot des Lebens”, zu finden. Daraus die Etablierung eines Elitechristentums und den Ausschluss der Suchenden zu folgern, ist ungefähr so logisch wie der Vorwurf an Menschen, die Verhungernden Nahrung bringen, sie würden die Hungernden ausschließen. Was für eine Diskriminierung! Auch Hungernde sind vollwertige Menschen, haben die gleiche Würde und gleiche Rechte! Wie kann man es wagen, ihnen ausreichend Nahrung zu geben, als ob sie erst dadurch echte Menschen würden! Sie vor dem Hungertod retten zu wollen, bedeutet eine unerträgliche Abqualifizierung, so als ob jene, die genug zu essen haben, etwas Besseres seien!

“Taufe allein genügt offenkundig nicht”, um Christ zu werden, kritisiert unsere Theologin das Manifest von Johannes Hartl, Karl Wallner und Bernhard Meuser.
“Die Geburt allein genügt offenkundig nicht”, um ein Mensch zu sein, meint unser fiktiver Kritiker der Hungerhilfe.

“Christen haben aber in der Kirche auch ein Recht darauf, in der Kirche auch einmal hinter der Säule zu stehen,” sagt unsere Theologin.
“Menschen haben auf dieser Erde auch ein Recht darauf, im Elend der Dritten Welt auch einmal zu darben”, sagt unser Kritiker.

“Was wäre unsere Kirche ohne die, die noch unterwegs sind, die noch suchen und fragen, die noch etwas lernen wollen.”
“Was wäre unsere Erde ohne die, die noch Hunger haben und etwas essen wollen.”

Meine Logik sagt mir: Jene, die hungern, freuen sich über das Essen. Jene, die suchen, freuen sich, wenn sie Jesus finden. Ist das so schwer zu verstehen?

Das Schlimme aber an der ganzen Sache ist, dass unsere Missionare auch noch Erfolg haben! Hartl & Co. ziehen die Menschen an, vor allem jüngere! Die Nahrung, die sie anbieten, ist auch noch schmackhaft! Das ist besonders schlimm! Das ist demagogisch!


Wenn der Inhalt stört

Von P. Engelbert Recktenwald

Seit Jahrzehnten hören wir, dass die Kirche eine neue Sprache finden müsse, um Gehör für ihre Botschaft zu finden. Hartl hat sie gefunden. Seine Vorträge sind beliebt und erreichen z.B. über seinen youtube-Kanal eine Reichweite, von der die meisten Theologen nur träumen können. Aber gerade das passt einer bestimmten Richtung innerhalb der Theologenschaft nicht.

Dabei könnte ich eine bestimmte Kritik gut verstehen. Auch ich habe kritische Anfragen, z.B. ob laute Musik und Discofeeling bei der MEHR-Konferenz die angemessene Form und “Sprache” für den Inhalt sind, den Hartl vermitteln will. Aber Inhalt und Ziel dessen, was er vermittelt, kann ich nur befürworten: Er verkündigt den katholischen Glauben, um die Menschen zu einer lebendigen, persönlichen Beziehung zum Herrn, ihrem Erlöser, zu führen.

Aber genau das ist Gegenstand einer Kritik, für die ich als Beispiel die beißenden Ausführungen von Franca Spies, einer jungen Theologin und Redakteurin beim Theologie-Blog y-nachten, herausgreifen will.

Immerhin schreibt sie noch: “Es soll niemandem das Recht abgesprochen werden, seine Beziehung zum Erlöser zu pflegen.” Für so viel Toleranz sind wir echt schon dankbar. Ansonsten hat sie für Hartls Anliegen viel Spott und karikierendes Unverständnis übrig: “autoreferentiellen Himmel-Hölle-Sex-Brei” nennt sie es. Dabei sind die von Hartl behandelten Themen so vielfältig, dass ein Interviewpartner von IdeaSpektrum zu ihm meinte: “Sie reden über alles und jedes.” Natürlich zählen zu diesen Themen auch Sünde, Sex und Jesus. Und was tut Spies? Genau, wir können es uns denken: Sie greift diese Punkte heraus, um eine thematische Engführung bei Hartl zu suggerieren.

Spies vermisst bei Hartl die Politik. Ihre Autoritäten, an denen sie Hartl misst, sind die Vertreter der politischen Theologie. Paulus konnte noch so herrlich unpolitisch sein: “Der Sohn Gottes hat mich geliebt und sich für mich dahingegeben” (Gal 2, 20). Auf diesen Nenner bringt Paulus die Quintessenz des christlichen Glaubens. Dasselbe tut Hartl, und genau das stößt Spies sauer auf. Nicht Lehramt, Schrift und Paulus, sondern Rahner, Metz und Sölle sind ihre Referenzgrößen, um über Hartl abzuurteilen.

Dem promovierten Theologen, der stets biblisch argumentiert, wirft sie ein unkritisches Bibelverständnis vor. Von ihrem eigenen Umgang mit der Bibel gibt sie eine Kostprobe, wenn sie Gal 3,28 “Da ist nichts Männliches und Weibliches. Ihr alle seid einer in Christus Jesus” heranzieht, um allen Ernstes die Idee der Geschlechtervielfalt zu promoten, im ausdrücklichen Anschluss an Judith Butler, die die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen nicht etwa als Teil von Gottes Schöpfungsordnung, sondern als diskursives Konstrukt ansieht.

Eigentlicher Stein des Anstoßes ist für Spies also nicht die Form, sondern der Inhalt. Für sie sind es “traditionalistische Positionen”, die Hartl vertritt. In Wirklichkeit sind es schlicht und einfach katholische Positionen.

Das passt zu einer Beobachtung, die ich schon seit Jahrzehnten mache, und das ist der Punkt, auf den es mir ankommt: Modernistische Theologie fordert zwar eine neue Sprache, aber in Wirklichkeit praktiziert sie das genaue Gegenteil: Sie verpackt in der alten Sprache neue Inhalte. Sie sagt z.B. weiterhin “Jesus ist auferstanden”, meint aber: “Die Sache Jesu geht weiter.” So etwa schon Marxsen in den 70er Jahren.

Eine Theologie, die die kirchliche Lehre nicht auslegt, sondern durch eine andere ersetzt, hat ihre Glaubwürdigkeit eingebüßt. Solange die Bischöfe über die ausbleibende Weitergabe des Glaubens nur klagen, aber der Blockade dieser Weitergabe an den theologischen Fakultäten tatenlos zuschauen, ist an ein Ende der Krise nicht zu denken.

Dieser Beitrag erschien am 11. Juli 2018 auf dem MeinungsMacherBlog der Tagespost.


Was den kirchlichen Apparatschiks Sorgen bereitet

Zugespitzt ausgedrückt verrät die Polemik gegen den "Retrokatholizismus" also letztlich nur das tiefe Unbehagen jener kirchlichen Apparatschiks, in deren Denken Gott bestenfalls als gedankliches Konstrukt vorkommt - als Metapher, als Personifikation irgendwelcher "Werte" oder "Haltungen", für die die Institution Kirche steht oder stehen sollte - gegenüber Gläubigen, die von oder womöglich sogar mit Gott sprechen, als gäbe es Ihn wirklich. Zum Teil mag dieses Unbehagen daher rühren, dass diese Leute den Gläubigen ihren Glauben, der ihnen selbst so zutiefst fremd ist, schlichtweg nicht abkaufen und daher argwöhnen, es müssten sich irgendwelche finsteren Absichten dahinter verbergen. Zum Teil mag es sich um die ehrliche Überzeugung handeln, ein solcher "unaufgeklärter", "fundamentalistischer" Glaube schade der Kirche und stehe ihrer eigentlichen Aufgabe im Wege (welche das auch immer sein mag; Immobilien verwalten vielleicht?). Aber meine persönliche Einschätzung ist, dass sich zuunterst, mehr oder weniger schlecht verborgen unter rational und intellektuell klingen sollenden Positionierungen, die nackte Angst regt, dass die geschmähten "Fundis" und "Retrokatholiken" Recht haben könnten. Dass es diesen Gott, den sich die liberale Theologie glücklich vom Hals geschafft zu haben wähnte, am Ende doch gibt.

Tobias Klein in seinem Blogbeitrag Horrendum est -- oder: Wer hat Angst vorm Retrokatholizismus?.


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