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Maribor

Vor 150 Jahren, am 4. September 1859, hielt der selige Bischof Anton Martin Slomsek (1800-1862) seinen Einzug in Maribor (Marburg an der Drau) in der Untersteiermark, nachdem er sich am 15. August in der Domkirche zu St. Andrä von seinem bisherigen Bischofssitz verabschiedet hatte.

Es war ihm gelungen, was schon einer seiner Vorgänger, Bischof Leopold Maximilian Firmian (1800-1827) versucht hatte, nämlich den Bischofssitz der Diözese Lavant von St. Andrä im Lavanttal (Kärnten) nach Maribor zu verlegen, das ca. 70 km weiter südöstlich liegt. Damals scheiterte das Vorhaben an der Intervention des Kaisers Franz I. von Österreich. Nach Stefan Wirth (Seliger Anton Martin Slomsek, in: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Bd. 5, Stein am Rhein 2006, S. 236 - 239) war die Verlegung eines der größten Verdienste des Bischofs, da dadurch die Diözese geographisch neu strukturiert wurde und einer Erneuerung entgegengeführt werden konnte. Slomsek gründete noch im selben Jahr 1859 in Maribor ein Priesterseminar und die erste Hochschule.

Am 20. August 1212 hatte Erzbischof Eberhard II. von Salzburg mit Erlaubnis von Papst Innozenz III. und Kaiser Friedrich II. in St. Andrä ein Collegiatsstift gegründet. Wegen der großen Entfernung zu Salzburg wollte Erzbischof Eberhard III. in St. Andrä zur Erleichterung der Verwaltung ein salzburgisches Eigenbistum gründen. Dies tat er am 10. Mai 1228, nachdem er die Erlaubnis von Papst Honorius III. eingeholt hatte. Erst 1244 wurde dem Bistum ein eigenes Territorium zugeordnet, das zunächst nur sieben Pfarreien umfasste. Es folgte eine wechselvolle Geschichte.
Lavant war das dritte Suffraganbistum Salzburgs dieser Art. 1072 war Gurk und 1219 Seckau (heute Graz) gegründet worden.

Am 1. Juni 1859 kam es dann zum Gebietstausch, der die Bistumsgrenzen den geographischen Grenzen anpasste und der die Verlegung des Bischofssitzes involvierte: Das Kärntner Diözesangebiet mit dem Lavanttal kam zum Bistum Gurk, während der Marburger Kreis mit ca. 200000 Slowenen nach Lavant kam. Marburg gehörte zuvor zum Bistum Seckau, das seinerseits nun von der Auflösung des Bistums Leoben profitierte, das erst 1786 auf Betreiben Kaiser Josephs II. errichtet worden war.

Heute gehört die Diözese ganz zu Slowenien. Seit 1962 führt sie den Namen Maribor-Lavant. Papst Benedikt XVI. hat am 7. April 2006 Maribor zur Erzdiözese erhoben, mit den beiden neu errichteten Diözesen Celje und Murska Sobota als Suffraganbistümern.

Anton Martin Slomsek, 1800 in Ponikva bei Cilli geboren, war 1846 Bischof von Lavant geworden. Er starb am am 24. September 1862 in Maribor und wurde am 19. September 1999 als erster Slowene seliggesprochen.


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